BVB - Zorc erhöht vor Revierderby gegen Schalke den Druck: "Wir wollen eine Reaktion sehen"

SID
BVB-Trainer Lucien Favre (l.) zusammen mit Sportdirektor Michael Zorc.
© imago images / Team 2

Der Druck wächst: Nach dem enttäuschenden Auftakt in der Champions League sind Borussia Dortmund und Trainer Lucien Favre im Revierderby gegen Schalke 04 unter besonderer Beobachtung.

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Es brodelte ein bisschen in Michael Zorc. Bislang hatte der Sportdirektor von Borussia Dortmund nach dem enttäuschenden Champions-League-Auftritt bei Lazio Rom (1:3) geschwiegen, doch vor dem brisanten Revierderby gegen Schalke 04 erhöhte er den Druck. "Wir haben die Abstandsregeln im Spiel gegen den Ball in Rom vorbildlich eingehalten. Wir wollen eine Reaktion sehen", sagte Zorc und forderte für das Spiel gegen den Erzrivalen am Samstag (18.30 Uhr im Liveticker) "Kampf, Laufbereitschaft und Emotionen".

Lucien Favre lauschte wenige Meter entfernt den Worten konzentriert, schließlich hängt vom Derby die Stimmungslage beim BVB in den kommenden Wochen ab. Ein weiterer Auftritt wie in Augsburg (0:2) oder in Rom würde die Mentalitätsdebatte beim deutschen Vizemeister wieder befeuern - bis zu einer Trainerdiskussion ist es dann nicht mehr weit. "Es war zu wenig", sagte Favre im Rückblick, gab sich dann aber nachsichtig: "So etwas kann manchmal passieren."

Doch auch der Schweizer weiß vor seinem 300. Bundesligaspiel als Coach, dass solche Leistungen nicht mehr oft vorkommen dürfen. Daher versprach der 62-Jährige: "Das Spiel gegen Schalke wird ganz anders."

Das hofft auch Zorc. Obwohl die Schalker seit 20 Spielen auf einen Sieg in der Fußball-Bundesliga warten, warnte der Sportdirektor davor, die Königsblauen auf die leichte Schulter zu nehmen. "Schalke wird mit sehr viel Kampf, Leidenschaft, Disziplin und Einsatz vorangehen. Sie wollen unser Spiel kaputt machen. Darauf muss jeder Spieler vorbereitet sein", sagte Zorc mahnend.

BVB im Revierderby: Akanji und Hazard wieder fit

Die personellen Voraussetzungen sind zumindest gut. Favre kann wieder auf die zuletzt fehlenden Manuel Akanji (Coronavirus-Infektion) und Thorgan Hazard (Muskelverletzung) zurückgreifen. Auch der in der Champions League gesperrte Nationalspieler Emre Can steht zur Verfügung. "Es sieht gut aus", sagte Favre, der die Torwartfrage offen ließ. Zuletzt hatte er Marwin Hitz den Vorzug gegenüber Stammkeeper Roman Bürki gegeben: "Wir werden sehen. Marwin hat das gut gemacht."

Dass aufgrund der hohen Corona-Zahlen nur 300 Zuschauer im 80.000 Besucher fassenden Signal Iduna Park sein werden, dient für Zorc nicht als Ausrede. Es sei zwar nicht ganz ausverkauft, erklärte der Ex-Profi schmunzelnd, es "ist aber trotzdem Derby". Man wisse, "welche Bedeutung dieses Spiel für uns und unsere Fans hat." Das will der BVB am Samstag auch zeigen.