Borussia Mönchengladbach: Jantschke erkennt zunehmende Schwarz-Weiß-Malerei in der Gesellschaft

Tony Jantschke spielt seit 2006 für Borussia Mönchengladbach.
© getty

Tony Jantschke von Borussia Mönchengladbach erkennt in der heutigen Zeit eine zunehmende Schwarz-Weiß-Malerei. Dies betreffe nicht nur den Fußball, sondern auch andere Bereiche der Gesellschaft.

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"Die ganze Gesellschaft ist so, dass wir sofort in schwarz/weiß und Extremen denken. Wenn es mal schlecht läuft, werden sofort Entlassungen gefordert", sagt Jantschke gegenüber SPOX und Goal. "In der heutigen Zeit springen alle schneller auf gewisse Trends auf, stellen schneller Leute in Frage. Das ist nicht nur im Fußball so, sondern in allen Bereichen. Zum Beispiel auch in der Politik oder in der Wirtschaft."

Fahrt aufgenommen habe diese Entwicklung laut Jantschke (29) erst in den vergangenen Jahren: "Als ich vor elf Jahren Profi wurde, war das nicht so extrem. Da wurde nicht gleich jede Story so aufgebauscht und nicht alles so schnell in Frage gestellt." Der Innenverteidiger wechselte im Alter von 16 Jahren in die Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach und absolvierte zwei Jahre später seine ersten Bundesligaminuten. Aktuell steht er bei 255 Pflichtspielen für Gladbach.

Jantschke: "Schwelge gerne mal in der Vergangenheit"

Eine große Rolle bei dieser Entwicklung hin zu einer größeren Schnelllebigkeit habe das Aufkommen der sozialen Medien gespielt. "Über Social Media kann jeder seine Meinung schneller nach außen tragen und dadurch andere Leute schneller anstecken", sagt Jantschke. "Man schreibt etwas bei Twitter, dann teilt das vielleicht noch einer und schon weiß es gefühlt die halbe Welt."

Jantschke bedauert die Entwicklung nicht, betont aber, "gerne mal in der Vergangenheit zu schwelgen. Das macht man als Fußballer gerne und auch als Mensch. Die Zeiten sind aber so wie sie sind und daran muss sich jeder Mensch anpassen."

Rose statt Hecking: Gladbachs überraschender Trainerwechsel

Bei Jantschkes Verein Borussia Mönchengladbach ist es in diesem Sommer zu einem durchaus überraschenden Trainerwechsel gekommen. In Folge eines starken Saisonstarts wurde der Vertrag des ehemaligen Trainers Dieter Hecking noch im November vergangenen Jahres vorzeitig bis 2020 verlängert. Nach nur einem Sieg aus sieben Bundesligaspielen im Frühjahr vollzog Gladbach aber eine Kehrtwende und verkündete im April die Trennung von Hecking zum Saisonende. Als sein Nachfolger wurde der vormalige RB-Salzburg-Trainer Marco Rose vorgestellt.

"Es ist nicht meine Aufgabe, das zu werten", sagt Jantschke zu dieser Entscheidung und lobt gleichzeitig die Arbeit des neuen Trainers Rose. Sein Kollege Patrick Herrmann erklärt gegenüber SPOX und Goal: "Ich war schon ein bisschen überrascht. Trainerwechsel sind im Fußballgeschäft aber leider keine Seltenheit mehr." Ähnlich äußerte sich mit Jonas Hofmann bereits im Mai ein weiterer Gladbach-Spieler im Interview mit SPOX und Goal zum Trainerwechsel: "Jeder von uns war überrascht, weil es aus dem Nichts kam."

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