Hoeneß ledert gegen Abseitstor nach Videobeweis: "Der Witz des Jahres"

Von Dennis Melzer, Nino Duit
Uli Hoeneß am Samstagnachmittag in der Red Bull Arena in Leipzig.
© getty

Präsident Uli Hoeneß vom FC Bayern München hat sich im Anschluss an das 0:0 des deutschen Rekordmeisters bei RB Leipzig in Rage geredet. Eine Szene erzürnte ihn besonders.

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"Das so genannte Abseits ist der Witz des Jahres", sagte Hoeneß in der Mixed-Zone und meinte damit den vermeintlichen Treffer von Leon Goretzka zum 1:0 (50.), der in der Folge aufgrund einer Abseitsstellung von Robert Lewandowski aberkannt worden war.

Der FCB-Boss schob nach: "Das war keine klare Fehlentscheidung. Der Videobeweis ist dazu da, um klare Fehlentscheidungen zu korrigieren. Das war gleiche Höhe."

Torschütze Goretzka selber machte dem Unparteiischen Manuel Gräfe keine Vorwürfe, monierte aber die rund zweiminütige Entscheidungsfindung. "Bei meinem Tor weiß ich nicht, wieviel es Abseits gewesen war, aber das ist natürlich extrem bitter", sagte der verhinderte Matchwinner.

"Da freust Du Dir einen Ast und dann wird es zurückgepfiffen und du stehst wie der letzte Idiot da. Einfach Wahnsinn. Jetzt kommt Frankfurt, die haben auch immer das Messer zwischen den Zähnen - aber genauso werden wir auch spielen."

Uli Hoeneß von Meisterschaft überzeugt: "Werde wunderbar schlafen"

Weil Borussia Dortmund zeitgleich gegen Düsseldorf gewann, wird sich die deutsche Meisterschaft nun erst in der kommenden Woche entscheiden.

Aus der Ruhe bringen lassen möchte Hoeneß sich deshalb aber nicht: "Die Unruhe kommt nur von der Presse. Ich gehe ganz entspannt in die nächsten Tage", erklärte er und ergänzte: "Ich schaue nur, wie unsere Mannschaft spielt. Wenn unsere Mannschaft so spielt wie heute, dann werden wir keine Probleme bekommen. Ich werde in den nächsten sechs oder sieben Tagen wunderbar schlafen."

Uli Hoeneß reagiert genervt auf Frage nach Timo Werner

Den Pressevertretern war Hoeneß an diesem Samstagnachmittag auch sonst nicht wohl gesonnen.

Auf die Frage, ob er Timo Werner, der mit den Bayern in Verbindung gebracht wird, genauer beobachtet habe, sagte der 67-Jährige: "Ich habe heute auf die Grauen geschaut, nicht auf die Weißen. Wir spielen um die Meisterschaft. Ihr macht immer irgendwelche Nebenkriegsschauplätze auf. Wenn in der nächsten Woche irgendein Schäferhund einen Ordner beißt, ist Euch das wichtiger als der Fußball."

Die Bayern treffen am letzten Spieltag in der Allianz Arena auf Eintracht Frankfurt, während Titelkonkurrent Borussia Dortmund in Mönchengladbach ran muss. Derzeit führen die Münchner die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung vor der Schwarz-Gelben an.

"Wenn es abseits war, war es abseits. Weiter geht's", meinte Trainer Niko Kovac. "Die Stimmung wird sicher außerordentlich gut werden in München. Wenn es am Ende ein Happy End ist, kann ich damit leben, dass ich jetzt noch eine Woche warten muss."

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