FC Bayern - Robbens denkwürdigste BVB-Momente: Peinlichkeiten, Häme und eine magische Nacht

Ajren Robben gegen Borussia Dortmund: Es war nicht immer nur große Siege.
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Robben gegen den BVB: Als es der Arjen in Wembley machte

Champions-League-Finale, 25. Mai 2013: Borussia Dortmund - Bayern München 1:2

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Sechs Jahre ist es erst her, da konnten die beiden deutschen Aushängeschilder nicht nur mithalten im europäischen Vergleich. Nein, sie spielten die Krone des Vereinsfußballs sogar untereinander aus. Ewigkeiten scheint das schon her.

Doch die Wembley-Nacht des Arjen Robben, sie ist präsent geblieben, nicht nur aufgrund der Träume des Bayern-Anhangs. So tief er zuvor gefallen war, mit vergebenen Elfmetern, verlorenen WM-Finals, einem Aleinikow-Image und Pfiffen gegen sich, gar mit einem Bankplatz, so hoch schwebte er an diesem Abend.

Dass Robben nicht nur das späte Siegtor erzielte, sondern auch das 1:0 vorbereitet hatte, bleibt gern auf der Strecke, wenn man auf das Spiel zurückblickt. Oder die Tatsache, dass er zuvor durchaus die eine oder andere Chance hatte liegen lassen. Wen interessiert's, wenn man sich in der 89. Minute unsterblich macht?

"Mein erster Gedanke war, an Weidenfeller vorbeizugehen", schildert Robben später. "Aber er hat die Bewegung nach rechts mitgemacht und ich habe gegen seine Laufrichtung geschossen. Nicht fest, aber ich glaube das macht es umso schöner, dass er ganz langsam reinrollt." Endlich der erste internationale Titel, endlich ist er seinen Loser-Stempel los.

Wer wissen will, was Robben dieses eine Tor bedeutet, der muss ihm beim Jubel nur ins Gesicht schauen. Da ist vor allem ungläubiges Staunen und Stammeln zu sehen. Ekstase, klar, pure Freude - aber auch ein "Ist das wirklich wahr? Habe ich es ENDLICH geschafft?" "Gott, mein Gott, oh Gott", will eine Lippenleserin für die Bild entziffert haben. Dabei ist Robben eigentlich Atheist ...

Zitat Arjen Robben: "Ich weiß nicht mehr, was ich gerufen habe. Das waren pure Emotionen, da denkst du nicht mehr."

Robben gegen den BVB: Als er sein letztes Tor erzielte

11. Spieltag, 4. November 2017: Borussia Dortmund - Bayern München 1:3

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Sein allerletztes Spiel gegen den BVB hat Robben vor fast genau einem Jahr absolviert. Am 31. März 2018 nahmen die Bayern Dortmund in der Allianz Arena mit 6:0 auseinander. Unglaublich: Robben machte weder ein Tor, noch bereitete er einen Treffer vor, dabei spielte er die vollen 90 Minuten durch.

Gehen wir also noch ein paar Monate zurück. Weil es als Abschied einfach so passend ist. In der Hinrunde gewinnt Bayern auswärts in Dortmund. Das 1:0 erzielt - natürlich - der fliegende Holländer. Natürlich mit einem Schlenzer mit links hoch ins lange Eck per Direktabnahme, fast aus dem Stand, natürlich unhaltbar.

Es war ein Statement der Bayern im Meisterkampf, es war ein Statement von Kapitän Robben, der eine starke Leistung ablieferte und von SPOX zum Star des Spiels gewählt wurde. 1:0 selbst gemacht, 2:0 eingeleitet, wie immer mit vollem Einsatz voran.

Von nun an müssen gegen Borussia Dortmund andere liefern. Vielleicht Robert Lewandowski, der an diesem Tag per Hacke traf - wie einige Jahre zuvor noch für den BVB und gegen die Bayern. Vielleicht James Rodriguez, der den Assist zu Robbens Treffer gab.

Unterm Strich bleiben 20 Spiele im Bayern-Dress gegen Dortmund (zwei für die PSV Eindhoven in der Champions League). Elf Siege, ein torloses Unentschieden, acht Niederlagen. Elf Tore, viele wunderschön, eines legendär. In München verehrt, in Dortmund zuerst gehasst, dann widerwillig respektiert. Vielleicht das größte Kompliment, das es geben kann.

Zitat über Arjen Robben: "Arjen ist ein Weltklasse Spieler, er ist ein Vorbild aufgrund seiner Professionalität. Er lebt den Fußball pur, deswegen ist er so erfolgreich." (Bayern-Trainer Jupp Heynckes nach dem Spiel)