FC Bayern verhängt nach Schimpftirade Geldstrafe gegen Franck Ribery

Von SPOX/SID
Franck Ribery sorgte mit seiner Schimpftirade für reichlich Wirbel.
© getty

Der FC Bayern hat eine Geldstrafe gegen Franck Ribery verhängt und damit auf die obszöne Schimpftirade seines Spielers reagiert. In mehreren Tweets schlug der Franzose in der "Affäre um das goldene Steak" zurück und teilte massiv gegen seine Kritiker aus, die ihm Dekadenz vorwarfen und einen Shitstorm entfachten.

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"Er hat Worte benutzt, die wir als FC Bayern nicht akzeptieren", verkündete Salihamidzic am Sonntag: "Ich habe lange mit ihm gesprochen und ihm mitgeteilt, dass er eine sehr hohe Geldstrafe bekommen wird. Und die hat er auch akzeptiert." Wie hoch die Strafe ausfällt ist nicht bekannt.

Obwohl Ribery "in einem Punkt total entgleist" sei, nahmen die Münchner ihn auch in Schutz: "Franck wurde aufs Übelste beschimpft und beleidigt. Nicht nur er, sondern auch seine Frau und seine Familie wurden angegriffen. Auch seine Mutter, die gerade operiert wurde. Er hat sich verteidigt, dazu hat er alle Rechte."

Am Samstag schrieb Ribery bei Twitter wörtlich: "Angefangen mit den Neidern und all den Hatern, die nur gezeugt wurden, weil das Kondom ein Loch hatte: F**** eure Mütter, eure Großmütter und am besten eure ganze Familie. Ich schulde euch gar nichts. Mein Erfolg ist in erster Linie Gott zu verdanken, sowie mir und meinen Nächsten, die an mich geglaubt haben. Für die anderen, ihr seid nicht mehr als Kieselsteine in meinen Socken!"

Bereits am Samstagabend teilte ein Sprecher des FC Bayern auf SID-Nachfrage mit, dass der Verein den Wortlaut der Botschaft, die sich gegen französische Journalisten richte, nicht billige. Allerdings handele es sich um eine "private Angelegenheit". Zudem sei Ribery zum Verzehr des Steaks eingeladen worden.

FC Bayern: Sprecher reagiert auf Schimpftirade von Franck Ribery

Seine Hasstirade hatte Ribery bereits am Freitag angekündigt. "Oooh, ich muss wohl ein paar Mütter beleidigen. Bis morgen, gute Nacht". Anschließend schrieb er noch: "Ich gehe duschen, was essen, trinke einen Espresso und dann bin ich bei euch."

Auch die negativen Presseberichte auf seinen Restaurantbesuch in Dubai und den Verzehr eines mit Blattgold überzogenen Steaks, das angeblich 1200 Euro gekostet haben soll, ließ der 35-Jährige nicht auf sich sitzen.

"Nun zu den Pseudo-Journalisten, die nur schlecht über mich und meine Taten geschrieben haben (das jüngste Beispiel: der Preis meines Essens!): Wenn ich aber etwas spende (weil man mir beigebracht hat, dass man etwas gibt, wenn man wohlhabend ist ...), wieso berichten dann keine Massenmedien darüber?"

Ribery weiter: "Ihr sprecht lieber über meinen Urlaub mit meiner Familie, ihr nehmt meine Taten und Gesten genauestens unter die Lupe, beispielsweise was ich so esse! Für solche Kleinigkeiten seid ihr dann wieder zu haben!"

Ribery liefert sich Privatfehde mit Journalistin

Eine Journalistin griff er sich mit einem weiteren Post sogar persönlich heraus. "Ich wende mich an Audrey Pulvar - auch bekannt als Madame "Ich mache mit meinem Geld, was ich will". Ich hoffe, dass Ihnen Ihre 3000 Euro teure Brille aus Schildplatt zu einer besseren beruflichen Karriere verhilft, denn im Moment sind Sie nur eine Pseudo-Journalistin."

Die Fernseh-Journalistin Pulvar war 2012 in die Schlagzeilen geraten, weil sie sich angeblich eine Brille für weit über 10.000 Euro geleistet hatte. Sie stellte anschließend klar, die Brille habe sie lediglich 3300 Euro gekostet.

Riberys Posting vom Besuch im Nobelrestaurant hatte sie auf Twitter mit den Worten kommentiert: "Monsieur Ribery, wenn Sie nicht wissen, was Sie mit Ihrem Geld anfangen sollen - es gibt auf der Welt so viele Gelegenheiten, Geld zu spenden und zu helfen."

Bayern-Trainer Niko Kovac zeigte sich bei der Pressekonferenz der Münchner am Nachmittag derweil nichtsahnend ob des Vorfalls.

"Kann mir das jemand zeigen?", fragte der Kroate in die Runde, ehe er dann doch, ganz allgemein seine Sicht der Dinge darlegte. "Es muss jeder für sich selbst entscheiden, was und wie er es macht. Das ist ein Teil der Demokratie. Wir sollten nicht immer alle irgendwo urteilen über jemanden. Immer schön bei sich anfangen und dann zum anderen gehen, wenn überhaupt zum anderen gehen."

Ehefrau verteidigt Ribery: "Viele Idioten und Arschlöcher!"

Vor Riberys Ausbruch am Nachmittag hatte sich bereits seine Ehefrau Wahiba zu Wort gemeldet.

"Wir sind erfreut zu sehen, dass ihr uns bis in die Küche verfolgt. Ich erspare euch den Rest, ich bin kurz vorm Erbrechen, glaubt mir. Armes Frankreich, dass es so viele Idioten und Arschlöcher gibt!", ehe sie am späten Nachmittag noch einmal nachlegte. "An die Besserwisser - aus Mitleid: Haltet die Klappe! Es ist unglaublich."

Die jüngste Entgleisung war nicht die erste des Franzosen in dieser Saison. Im November hatte er den französischen TV-Reporter Patrick Guillou nach der 2:3 Niederlage gegen den Borussia Dortmund attackiert, weil er sich durch diesen zu Unrecht kritisiert gefühlt hatte. Damals waren Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic als Friedensstifter im Einsatz.

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