BVB nach Sieg gegen Hannover auf Rekordjagd: "Das ist nur Statistik"

SID
Sind weiter auf Rekordjagd in dieser Saison: BVB-Kapitän Marco Reus, Lukasz Piszczek, Axel Witsel und Achraf Hakimi.
© getty

Spitzenreiter Borussia Dortmund hat seine Pflichtaufgabe gegen Hannover 96 souverän erledigt und nebenbei den Vereinsrekord aus der Meistersaison 2010/11 geknackt. Vom nächsten Titel singen allerdings nur die Fans.

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Lucien Favre zuckte mit den Schultern und ließ sich von Zahlenspielen nicht aus der Ruhe bringen: "Für mich bedeutet der Rekord nicht viel, das ist nur Statistik", sagte der Trainer von Spitzenreiter Borussia Dortmund nach der 5:1 (1:0)-Demonstration gegen Krisenklub Hannover 96. Dabei legte Dortmund am 19. Spieltag der Bundesliga mit dem 15. Saisonsieg und 48 Punkten die beste Zwischenbilanz der Vereinsgeschichte hin.

Die bisherige Bestmarke von 47 Zählern stammte aus der Spielzeit 2010/11 unter Jürgen Klopp - am Ende feierte Dortmund den Meistertitel. Die Geschichte nimmt beim BVB allerdings niemand zum Anlass, große Ziele auszurufen. Im Gegenteil: Alle folgen Favres Politik der kleinen Schritte. Nur die Fans auf der Südtribüne sangen nach der überragenden zweiten Halbzeit gegen erstaunlich widerspenstige Hannoveraner von Meisterschaft und Pokalsieg.

Das Trainerteam um den akribischen Favre beschäftigte sich ebenso wie die Mannschaft hingegen auch mit der mäßigen ersten Hälfte. "Es fehlte zunächst der Zugriff, Hannover hat das in der ersten Halbzeit gut gemacht. Entsprechend waren wir trotz der Führung mit dem Verlauf der ersten Halbzeit nicht ganz so zufrieden", sagte Torschütze Mario Götze.

BVB-Sieg gegen Hannover: Favre und die Sorgenkinder

Achraf Hakimi hatte in der 24. Minute den Bann gebrochen, die Leihgabe von Real Madrid war gegen den Tabellen-17. einer der Besten auf dem Feld. Nach dem 2:0 durch den nach Sprunggelenksproblemen zurückgekehrten Kapitän Marco Reus (60.) fiel Hannover in sich zusammen, Götze (62.) und Raphael Guerreiro (67.) schlugen eiskalt zu.

Nach dem 1:4 durch Marvin Bakalorz (86.) setzte Axel Witsel (90.) den Schlusspunkt. Witsels Treffer markierte das 50. Saisontor für die spielfreudigen Borussen. Mehr Tore gab es für den BVB zu diesem Zeitpunkt einer Saison nur 2015/16 (52) und 1963/64 (54).

Unter Favres behutsamer Führung finden Sorgenkinder wie Götze oder auch Julian Weigl langsam zurück zu alter Form. Mittelfeldmann Weigl, aufgrund von Verletzungsproblemen zum Innenverteidiger umfunktioniert, überzeugte bereits im dritten Spiel in Serie auf ungewohntem Terrain.

Neben dem erneut starken Reus konnte auch Götze punkten, das Doppelpassspiel der beiden erinnert an alte Glanzzeiten. Verteidiger Hakimi, bei Real in seinen Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt, zeigte auf den Außenbahnen sein großes Potenzial.

Am kommenden Samstag (15.30 im LIVETICKER) tritt der BVB bei Eintracht Frankfurt an, darauf folgen zwei englische Wochen. "Das müssen wir Trainer antizipieren, am Montag geht es los", sagte Favre. "Wir wollen dranbleiben, wir wollen Gas geben und das Niveau halten", ergänzte Götze. Die Konzentration beim BVB gilt stets nur der eigenen Mannschaft. Auf die Konkurrenz blickt in Dortmund offiziell niemand, auch wenn Verfolger Bayern München öffentlich zum Halali geblasen hat.

BVB in der Tabelle deutlich vor dem FC Bayern

PlatzTeamSpieleToreDiffPkt.
1.Borussia Dortmund1950:193148
2.Borussia M'gladbach1939:182139
3.Bayern München1839:192039
4.Eintracht Frankfurt1939:261331
5.RB Leipzig1831:181331
6.TSG Hoffenheim1937:28928
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