Eichin: "Werder braucht einen Neuanfang"

Von Adrian Bohrdt
Thomas Eichin steht mit Werder Bremen nach der Schaaf-Ära vor einen gewaltigen Umbruch
© getty

Seit Mitte Februar hat Thomas Eichin bei Werder Bremen als Geschäftsführer Sport das Sagen. Nur drei Monate später musste er mit dem Abgang des langjährigen Trainers Thomas Schaaf eine schwierige Entscheidung mittragen, betonte in einem Interview aber, dass man bei Werder jetzt nach vorne schauen müsse. Darüber hinaus sei es auch Schaafs Wille gewesen.

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Nach der Trennung vom langjährigen Trainer Schaaf müsse es bei den Bremern nun einen Umbruch geben. "Werder braucht einen Neuanfang. Wir wollen hier nicht in Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung sterben. Aber komplett umgekrempelt wird nicht, denn ich habe hier sehr gute Strukturen vorgefunden", erklärte Eichin im Interview mit der "Bild".

Es sei nun wichtig, die Zukunft aktiv zu gestalten und nicht der erfolgreichen Vergangenheit hinterher zu trauern: "Seit ich in Bremen bin, höre ich überall wo ich hinkomme, bei Werder muss sich mal was verändern. Wir müssen die Zukunft gestalten, nicht die Vergangenheit. Also muss man auch etwas anpacken. So ein Mensch bin ich."

An richtigen Schrauben drehen

Immerhin sei er bereits "in einer Situation zu Werder gekommen, in der es schon länger nicht mehr gut lief. Wir spielen nicht mehr Champions League, wir befinden uns im Moment ganz woanders. Es ist doch klar, dass die gesamte Geschäftsführung in der Verantwortung steht, an den richtigen Schrauben zu drehen".

Am Mittwoch war offiziell geworden, dass Schaaf Werder nach 14 Jahren als Trainer mit sofortiger Wirkung verlässt. Schon beim letzten Liga-Spiel in Nürnberg wird er nicht mehr auf der Bank sitzen, die bisherigen Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach übernehmen bis Saisonende.

Einvernehmliche Trennung

"Vom Geiste der Gespräche her war es eine einvernehmliche Trennung. Wir können uns alle in die Augen sehen und wir haben es dann exakt so vollzogen, wie Thomas Schaaf es gerne wollte", so Eichin.

Klar ist für ihn allerdings auch, dass die Entscheidung, wer Werder künftig trainieren soll, auf ihn zurückfallen wird: "Ich werde daran gemessen, welchen Trainer wir holen und wie er funktioniert. Aber das gehört doch zu meinem Job."

Keinen Wunschkandidaten

"Es gibt einen Wunschkandidaten", sagte Eichin am Freitag. Je schneller es gehe, desto besser. "Wenn es zwei Tage sind, ist es super. Wenn es zwei Wochen werden, ist es auch okay. Es muss aber der richtige Trainer für Werder sein", sagte Eichin. Entschieden werde die Frage im Team mit dem Vereinspräsidenten Klaus-Dieter Fischer und Klaus Filbry, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung.

Eichin war nach eigenen Angaben in den letzten Tagen mit Vorschlägen für einen Schaaf-Nachfolger per Mail und SMS überhäuft worden. "Ich wusste garnicht, dass es so viele Trainer gibt", sagte der 46-Jährige.

Thomas Eichin im Steckbrief