Sind Sie innerlich ein Milchmädchen?

Von Stefan Moser
Horst Heldt - ein Mann, eine Vision: Eines Tages Äpfel mit Birnen vergleichen können
© Getty

Folgende Themen werden diesmal ausgespart: Das Wutbürgertum von Thomas Tuchel und die mickrigen vier Punkte, die den 1. FC Köln noch von der Champions League trennen. Warum? Da sollen sich gefälligst andere drum kümmern, während wir mal wieder die Drecksarbeit machen - in der Alternativen Liste des 11. Spieltags.

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1. Quiz zum Warmwerden: "Entschuldigung, dass ich das so sagen muss", entschuldigte sich Mario Gomez am Samstag, dass er das so sagen musste: "Aber mit dieser Frage nerven mich schon die deutschen Journalisten - und jetzt kommen Sie auch noch aus Italien und nerven mich ebenfalls damit." Die Quizfrage lautet natürlich: Was wollte der Kollege, der extra aus Italien angereist kam, wohl so Kompliziertes in der Mixed Zone wissen?

a) "Unter welchem Hütchen liegt die Kugel?"

b) "Bunga Bunga?"

c) "Wieso dieser Haarschnitt?"

d) Irgendwas mit Gerd Müller.

2. RUMMMS: Jetzt ist es also soweit. Wir verstehen die "Bild" - und folglich auch die Welt - nicht mehr! Auslöser der endgültigen Erkenntniskrise war jene Aufmachermeldung, die am Sonntag exklusiv enthüllte, dass Schweinis Schweinderl Sarah Brandner auf der Bayern-Tribüne doch glatt Pommes aß! Mit - RUMMMS! - Ketchup! Und hinterher eine - DOPPELRUMMMS!! - Zigarette rauchte! Na und?! Was hätte Fräulein Brandner denn sonst tun sollen? Etwa die Fritten ankokeln und Kippen mampfen? Das wäre vielleicht sogar eine Meldung wert gewesen...

3. www.frag-mutti.de: Da saß die süße Zuckerschnecke Kathrin Müller-Hohenstein also mal wieder im Aktuellen Sportstudio und übertraf sich im Gespräch mit ihrem Studiogast selbst.

Völlig unschuldig, mitleidlos ernst und so weise dreinblickend, wir ihr nur irgend möglich, stellte sie doch tatsächlich die Frage: "Sind Sie innerlich ein Vulkan?" An Dieter Hecking!!! Ohne jeden Anflug von Ironie!

Was kommt als nächstes? Sind Sie innerlich ein Hippie, Herr Ackermann? Oder vielleicht innerlich ein Scharfschütze, Herr Jarolim?

4. Richtigstellung: Entschuldigung, wir erhalten gerade den Hinweis, dass es gar nicht Frau Müller-Hohenstein war, die am Samstag das Sportstudio moderierte, sondern ein gewisser "Sven Voss". Verblüffende Ähnlichkeit!

5. Aufklärung: Dass Raul den Ball zum 1:0 für Schalke mit dem Unterarm über die Linie bugsierte und die Tat auf Nachfrage des Schiedsrichters auch noch leugnete, traf Tom Starke ins Mark. "Selbst ein Superstar hat es also nötig zu lügen", fasste Hoffenheims Torhüter sein von nun an zerrüttetes Weltbild zusammen. Dabei belegen Rauls Gestik sowie solide Grundkenntnisse im Lippenlesen klar: Der Superstar hat gar nicht gelogen. Die Frage, ob Hand oder nicht, verneinte er dem Schiri keineswegs so kaltblütig. Er sagte nur einfach das, was jeder vernünftige Ausländer sagen sollte, wenn ihm ein deutscher Ordnungshüter auf die Pelle rückt: "Perdone, ich nix deutsch!"

6. Jobsharing: Weil er schon länger den Verdacht hegte, dass seine eigenen Fragen nicht sehr viel taugen, kam Sky-Mann Ecki Häuser am Samstag auf die pfiffige Idee, die Bayern-Spieler sollten nach dem lockeren Spaziergang gegen Nürnberg doch bitteschön auch noch seinen Job schnell mit erledigen. Und so fragte er reihum: "Was würde Sie einen Bayern-Spieler heute fragen, wenn Sie Reporter wären?" Er selbst, man konnte es deutlich sehen, fand den Einfall so bombastisch, dass er sich am liebsten sofort mit ihm in ein schmutziges Motel verzogen hätte. Die Befragten allerdings waren nicht halb so begeistert:

Häuser vs. Kroos:

EH: Was würden Sie einen Bayern-Spieler heute fragen, wenn Sie Reporter wären?

Kroos: Ich bin zum Glück kein Reporter.

EH: Warum zum Glück?

Kroos: Weil ich Spieler bin. Hihi.

Häuser vs. Gomez:

EH: Was würden Sie einen Bayern-Spieler heute fragen, wenn Sie Reporter wären?

Gomez: Gar nichts. Ich würde ihn nach Hause gehen lassen.

7. Imagewandel: Weil er seit dem Wochenende nicht nur Bayern-Besieger sondern nach dem 2:1 gegen Hannover auch noch Bayern-Besieger-Besieger ist, darf Gladbach-Manager Max Eberl auch ruhig mal die Backen etwas aufblasen. Und das tat er auch.

Denn vor allem das Münchner Werben um Superfohlen Marco Reus ging ihm mächtig auf die Nerven: "Ich finde das paradox! Bayern hat letztes Jahr Louis van Gaal entlassen, weil sie unbedingt in die Champions League wollten! Jetzt sind sie in der Saison, wo sie richtig gut gestartet sind, wo sie super Potenzial haben. Jetzt sollten sie sich auf die Champions League konzentrieren und nicht auf irgendwelche Spieler, die ihnen dieses Jahr sowieso nicht helfen können!"

Inhaltlich ist das natürlich vollkommen korrekt! Aber wie sich der Mann, der sonst eher so wirkt, als würde er im Teleshop Bratpfannen verticken, plötzlich so stramm auf seine Hinterbeinchen stellte, weckte bei uns irgendwie auch drollige Assoziationen.

8. Grundkurs Milchmädchenrechnung: Um zu verdeutlichen, welch herausragende Arbeit seine von ihm höchstpersönlich ausgesuchten Angestellten derzeit leisten, erklärte Manager Horst Heldt Schalke 04 am Wochenende kurzerhand zum Tabellenführer. Die Rechnung geht so: "In der Bundesliga führen wir in der Tat die Tabelle an. Denn die Bayern muss man außer Acht lassen, weil sie einfach in einer anderen Liga spielen." Und sie führt unmittelbar zur nächsten Quizfrage: Hotte Heldt mal Milchmädchen ergibt was?

a) Vizemeister der Herzen

b) Einen knuffigen Zwerg mit Brille, Milchkännchen und kleinen Titten

c) Gar nichts, Äpfel und Birnen darf man nicht miteinander multiplizieren

9. Apropos: Wo wir gerade beim Rechnen sind: Wie zählt man eigentlich auf Dänisch? HSV-Trainager Frank Arnesen jedenfalls machte das nach dem hitzigen 1:1 gegen Klabautern so: "Wir haben heute gegen 13 Mann gespielt!"Wir rechnen also nach: Elf Klabautermänner - ist klar. Ein Schiedsrichter - kann man als Hamburger so sehen. Aber wer ist dann der Dreizehnte? Paolo Guerrero kann es diesmal eigentlich nicht gewesen sein.

10. Zweite Karriere: Haben Sie gesehen? Bremens Aufsichtsrats-Vorsitzender Willi Lemke hat am Sonntag das perfekte Promi-Dinner gewonnen!

Kontrahenten waren die Ex-Frontfrau von "Mr. President" Judith Hildebrandt, Moderatorin Petra Neftel und Moderator Det(lef) Müller.

Und was sagt unser Werder-Fan dazu? Zitat: "Kann er gerne in Zukunft hauptberuflich machen!"

11. Geile Idee: Was würdet Ihr denn heute in Punkt elf schreiben, wenn Ihr die Alternative Liste wärt?

a) Gar nichts, ich würde sie nach Hause gehen lassen.

b) das Zweite

c) Hört auf mit den Scheißfragen und rückt endlich die Grid-Girls raus!

Der 11. Spieltag der Bundesliga im Überblick

 

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