Sebastian Vettel: "Selbstzweifel" nach Ferrari-Abgang

Von SPOX/SID
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Sebastian Vettel blickt vor dem Abschied aus der Formel 1 mit Zufriedenheit auf seine Karriere zurück, haderte nach der erfolglosen Titelmission bei Ferrari zwischenzeitlich aber mit sich selbst. Der "große Rückschritt" in der Saison 2020 und "auch die Tatsache, dass es für mich bei Ferrari zu Ende geht", hätten ihn nicht unberührt gelassen, sagte Vettel im Sport1-Interview vor dem Großen Preis von Abu Dhabi (Sonntag, 14 Uhr).

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"Da war ich sehr verunsichert und hatte viele Selbstzweifel", sagte Vettel, der nach sechs Jahren bei Ferrari zur Saison 2021 zu Aston Martin wechselte: "Deshalb habe ich die zwei Jahre bei Aston Martin schon einfach auch für mich gebraucht, damit ich alles besser einordnen konnte."

Am Schluss habe er bei Ferrari etwas den Fokus verloren: "Als mir klar wurde, dass das mit dem Titel in Rot nichts werden würde, gab es einen Bruch in meinem Denken." Mit der Zeit seien die Selbstzweifel aber verflogen.

In besonders guter Erinnerung bleibt Vettel die Zeit beim Red-Bull-Rennstall, mit dem er zwischen 2010 und 2013 viermal Weltmeister wurde. "Vor allem die Dynamik im Team war eine besondere, und ich glaube, ohne die drastischen Regeländerungen 2014 wäre es noch eine Zeit lang so weitergegangen", sagte Vettel.

Angesprochen auf die umstrittenen Momente seiner Karriere, äußerte sich Vettel zwiegespalten. Den Unfall in Hockenheim 2018 bereue er "eigentlich nicht, weil es einen langfristig stärker macht. Wenn man immer an solchen Dingen hängen bleibt wie eine Platte, die einen Sprung hat, kommt man ja nicht weiter." Auch an der Situation 2013, als er den damaligen Teamkollegen Mark Webber trotz Nichtangriffspakt überholte, würde er "nichts ändern".

Seine Begründung: "Ich habe danach ja auch mit ihm gesprochen und ihm gesagt: 'Unser Verhältnis war nicht das Beste. Du hast mir nicht geholfen und deswegen fand ich, dass du es nicht verdient hattest, den Sieg geschenkt zu bekommen. Ich hatte ihn mir in dem Rennen fair und hart erkämpft.'"

Anders verhält es sich mit dem Baku-GP 2017, als Vettel Lewis Hamilton in die Seite fuhr, "einfach weil es unsportlich war. In dem Moment war es eine falsche emotionale Reaktion. Es war, als hätte ich ihm auf dem Fußballplatz eine gescheuert. Es hat ihn jetzt nicht verletzt wie eine Backpfeife, weil die Autos dazwischen waren, aber ich bin danach auf ihn zugegangen und genau diese Situation hat uns am Ende dann doch näher zusammen geführt."

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