Formel 1: FIA befindet Red Bull in Budget-Affäre für schuldig - Strafmaß noch offen

Von SID
Max Verstappen verteidigte am Wochenende seinen WM-Titel.
© getty

Der Weltmeister-Rennstall Red Bull hat gegen den Budgetdeckel in der Formel 1 verstoßen, muss aber wohl keine allzu harten Sanktionen fürchten. Der Automobilweltverband FIA teilte am Montag mit, dass bei der Budgetprüfung der abgelaufenen Saison bei Red Bull "geringfügige Mehrausgaben" festgestellt worden seien. Zudem habe es bei dem Team des mittlerweile zweimaligen Weltmeisters Max Verstappen und Aston Martin Probleme im Ablauf bei der Kontrolle gegeben.

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Über mögliche Strafen und Konsequenzen will die FIA zu einem späteren Zeitpunkt informieren. Mutmaßlich wird es für Red Bull auf eine Geldstrafe hinauslaufen. Möglich ist es aber auch, dass den Fahrern Verstappen und Sergio Perez sowie dem Team für das Jahr des Verstoßes WM-Punkte abgezogen werden. Auch eine "öffentliche Verwarnung", ein reduziertes Budget, der Ausschluss aus einer oder mehreren Sessions oder Beschränkungen bei Tests könnten theoretisch folgen.

Das Team zeigte sich in einem ersten Statement "überrascht und enttäuscht" über das Ergebnis der FIA-Budgetprüfung. Man sei der Überzeugung, sich bei "allen relevanten Ausgaben" an den finanziellen Spielraum gehalten zu haben, also "müssen wir den Bericht der FIA genau prüfen", hieß es weiter. Welche Schlüsse Red Bull aus dem Bericht zieht, blieb zunächst unklar, man halte sich "alle Optionen offen".

Der Budgetdeckel liegt bei etwa 150 Millionen Dollar, bis zu fünf Prozent Mehrausgaben, also rund sieben Millionen Dollar, gelten laut Definition als "geringfügig". Bei deutlich höheren Ausgaben würden empfindlichere Strafen drohen.

Der Streitpunkt Budget 2021 war das bestimmende Thema der vergangenen Tage, die von Red Bull geschlagenen Teams Mercedes und Ferrari übten mehrfach öffentlich Kritik. Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies rechnete vor: "7 Millionen, das sind 70 Ingenieure, und 70 Ingenieure bringen dir sehr viel Rundenzeit."

Verstappens Rennstall hatte die Spekulationen über Mehrausgaben mehrfach scharf zurückgewiesen und sogar mit rechtlichen Schritten gedroht, auch die FIA sprach wiederholt von "unbegründeten Spekulationen und Vermutungen". Eigentlich sollte am Mittwoch Klarheit herrschen, doch ihre selbst gesetzte Frist konnte die FIA nicht einhalten.

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