Formel 1 - Erkenntnisse zum Italien-GP: Dieser Debütant könnte Schumacher das Cockpit klauen

Von Christian Guinin
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3. Rennleitung vermeidet ein zweites Abu Dhabi

Aufgrund eines späten technischen Defekts von McLaren-Pilot Daniel Ricciardo wurde der Italien-GP hinter dem Safety Car beendet. Der Australier hatte nach Lesmos die Power an seinem MCL36 verloren und rollte wenige Meter später aus. Da es zu lange brauchte, bis Bergungskräfte das Fahrzeug aus dem Weg schaffte, entschied sich die Rennleitung gegen eine Beendigung des Rennens unter normalen Bedingungen.

Fahrer, Teams und Zuschauer fanden das im Anschluss weniger nachvollziehbar und sparten nicht an Kritik an der Entscheidung. "Das Ende war frustrierend. Ich wollte unbedingt, dass dieses Rennen noch einmal gestartet wird. Im Auto habe ich es auch nicht verstanden, weil die Strecke freigeräumt war (in der vorletzten Runde, Anm.d.Red.). Daher dachte ich, dass wir noch einmal fahren würden, aber das ist nicht passiert", klagte der Zweitplatzierte Charles Leclerc.

Haas-Teamchef Günther Steiner, der Schützling Mick Schumacher noch den Sprung in die Punkteränge zugetraut hätte, sprach davon, dass "die Verantwortlichen uns erledigt haben. Im Grunde wurden wir von den Offiziellen über den Tisch gezogen". Sogar Rennsieger Red Bull hatte für die Entscheidung kein Verständnis. "Das war sicher nicht die richtige Entscheidung. Wir hätten einen Nachteil gehabt, aber wir müssen den Sport in den Vordergrund stellen", meinte RB-Motorsportchef Helmut Marko.

Dabei handelte die Rennleitung lediglich nach dem geltenden Regelwerk, welches nach dem letzten Rennen der vergangenen Saison von vielen so laut gefordert wurde. Damals war das Rennen in der letzten Runde noch freigegeben worden, wodurch sich Max Verstappen den Weltmeistertitel sichern konnte.

Rennleitung: "Zeitpunkt hat keinen Einfluss"

Lediglich die Dauer der Bergungsarbeiten kann man den Verantwortlichen ankreiden, die Rennleitung hat darauf jedoch nur sehr geringen Einfluss. Bei Ricciardos Wagen habe man den Gang nicht herausbekommen, wodurch sich der Abschlepp-Vorgang in die Länge zog. Dass man an der Entscheidung, das Rennen nicht zu beenden, festhielt, ist letztlich nur konsequent.

"Da die Sicherheit der Bergungsaktion unsere einzige Priorität ist und der Zwischenfall nicht so schwerwiegend war, dass eine rote Flagge erforderlich gewesen wäre, wurde das Rennen gemäß den zwischen der FIA und allen Wettbewerbern vereinbarten Verfahren unter dem Safety-Car beendet. Der Zeitpunkt der Safety-Car-Phase innerhalb eines Rennens hat keinen Einfluss auf dieses Verfahren", hieß es in einem später veröffentlichten FIA-Statement.

So ist es primär den unglücklichen äußeren Umständen geschuldet, dass das Rennen nicht mehr freigegeben wurde. Die Fans hätten ohne Frage ein spannendes Duell um den Rennsieg in den letzten Runden verdient gehabt, ein zweites Abu Dhabi 2021 will aber mit Sicherheit niemand mehr.

Formel 1: Der WM-Stand (nach 16 von 22* Rennen)

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Max VerstappenRed Bull335
2Charles LeclercFerrari219
3Sergio PerezRed Bull209
4George RussellMercedes203
5Carlos SainzFerrari187
6Lewis HamiltonMercedes168
7Lando NorrisMcLaren88
8Esteban OconAlpine66
9Fernando AlonsoAlpine59
10Valtteri BottasAlfa Romeo46
  • Konstrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Red Bull544
2Ferrari406
3Mercedes371
4Alpine125
5McLaren107
6Alfa Romeo52
7Haas34
8AlphaTauri33
9Aston Martin25
10Williams6

*Der Russland-GP wurde aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ersatzlos gestrichen. Ursprünglich hatte die Formel 1 für die Saison 2022 23 Rennen eingeplant.

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