Formel 1 - Erkenntnisse zum Italien-GP: Dieser Debütant könnte Schumacher das Cockpit klauen

Von Christian Guinin
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2. Für Schumacher bleibt Haas die einzige Option

Mick Schumacher erlebte am Sonntag auf dem Autodromo Nazionale di Monza ein weitestgehend ereignisloses Rennen. Zwar machte er von Startposition 17 kommend in der Endabrechnung insgesamt fünf Plätze gut, sein zwölfter Rang im Ziel reichte aber wieder einmal nicht für WM-Punkte.

Dabei wäre es so wichtig, Ausrufezeichen zu setzen, um sich für einen Platz im nächsten Jahr zu empfehlen. Nach wie vor besitzt Schumacher keinen gültigen Vertrag für 2023, zu allem Überfluss verabschiedeten sich innerhalb der vergangenen Wochen einige interessante Optionen für den Deutschen.

McLaren setzt erwartungsgemäß auf Oscar Piastri neben dem gesetzten Lando Norris, bei Alpine will man mehreren Insidern zufolge unbedingt AlphaTauris Pierre Gasly neben Esteben Ocon ins Cockpit setzen. Dieser würde dann bei Red Bulls B-Team wiederum - das hatte Helmut Marko bereits angekündigt - von Nachwuchstalent Colton Herta ersetzt werden.

Blieben summa summarum nur sein jetziger Arbeitgeber und Traditionsteam Williams als potenzielle Kandidaten. Unglücklicherweise setzte bei Letzteren der Niederländer Nyck de Vries an diesem Wochenende das angesprochene, so wichtige Ausrufezeichen, wodurch dessen Chancen auf ein Stammcockpit bei den Briten deutlich gestiegen sein dürften.

Nyck de Vries wurde bei seinem F1-Debüt starker Neunter.
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Nyck de Vries wurde bei seinem F1-Debüt starker Neunter.

Nyck de Vries empfiehlt sich für das zweite Williams-Cockpit

Quasi ohne jegliche Testerfahrung fuhr De Vries in Monza mit einer tadellosen Vorstellung als Neunter in die Punkteränge und dominierte Teamkollege Nicholas Latifi nach Belieben. Nicht unwahrscheinlich, dass er sich mit dieser Performance den begehrten Platz bereits gesichert hat. Teamchef Jost Capito kam aus dem Schwärmen jedenfalls kaum mehr heraus: "Man hat ihm keine Nervosität angemerkt. Er hat es so professionell gemacht, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Da sieht man nicht nur, dass er schnell ist, sondern auch die Rennintelligenz besitzt. Es ist eine gute Kombination."

Darüber hinaus ist De Vries Teil der Mercedes-Akademie, welche ihm nicht nur mächtigen Verbündeten beschert, sondern Williams auch mit Motoren ausstattet und traditionell in der Vergabe eines der Cockpits Mitspracherecht genießt. "Wenn ihn nicht einer von denen, die noch einen freien Sitz haben, aufschnappt, verstehe ich die Welt nicht mehr", äußerte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff vielsagend.

Zumindest von Haas-Teamchef Günther Steiner bekam Schumacher Zuspruch. "Wenn man bedenkt, wie wenig Streckenzeit er dieses Wochenende gekriegt hat und wie unsere erwartete Pace hier aussah, hat er es fantastisch gemacht", lobte der Südtiroler. Und ihn muss der Deutsche schließlich auch überzeugen, will er weitermachen. Denn unterm Strich bleibt Haas für Schumacher die wahrscheinlichste Chance auf ein Engagement 2023.

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