Porpoising: Verstappen kritisiert FIA - noch keine Strafen

SID
verstappen-1200-3
© getty

Die Formel-1-Piloten haben recht unterschiedlich auf die vom Automobil-Weltverband FIA beschlossenen Maßnahmen zur Verringerung des charakteristischen Hüpfens der neuen Fahrzeuggeneration reagiert. Das Gros, darunter Ex-Weltmeister Sebastian Vettel, begrüßte die Entscheidung.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Es kann nicht sein, dass wir Fahrer für den Rest des Lebens körperlich angeschlagen sind", sagte Vettel am Freitag in Montreal: "Da ist es gut, dass die FIA die Sicherheit über die Performance stellt."

Einige Fahrer sahen aber die Rennställe selbst in der Verantwortung, das starke Bouncing in den Griff zu bekommen. "Egal, ob es uns hilft oder schadet: Ich bin nicht der Ansicht, dass Regeländerungen in der Saison korrekt sind", sagte Weltmeister Max Verstappen. Sein Titelrivale Charles Leclerc (Ferrari) stimmte ein: "Das Team muss mir ein Auto geben, mit dem ich fahren kann."

Am Freitagnachmittag (Ortszeit) sickerte dann durch, dass die FIA einen leichten Rückzieher macht: Beim Großen Preis von Kanada (Sonntag, 20.00 Uhr MESZ) wird die am Donnerstag veröffentlichte technische Direktive noch nicht radikal umgesetzt. Wie das Fachmagazin auto motor und sport berichtete, wurde eine Klarstellung der FIA am Freitag an die zehn Rennställe verschickt. Demnach sollen in Montreal "nur" Daten gesammelt werden, wie stark die Autos auf- und abschwingen und welche vertikale Beschleunigung beim Aufsetzen auf die Straße ermittelt werden kann.

Es solle aber noch keine Konsequenzen geben, weil es unmöglich sei, in der Kürze der Zeit seriöse Richtwerte festzulegen. Dass die Maßnahmen in den nächsten Rennen kommen sollen, bleibt aber bestehen.

Rekordchampion Lewis Hamilton, der beim vergangenen Rennen in Baku besonders unter dem sogenannten Porpoising gelitten und über heftige Rückenschmerzen wegen des dauerhaften Aufsetzens geklagt hatte, begrüßte das Einschreiten der FIA hingegen uneingeschränkt. "Es ist positiv, dass die FIA daran arbeitet. Es geht auch darum, dass die künftigen Fahrergenerationen nicht unter Rückenschmerzen leiden", erklärte der 37 Jahre alte Mercedes-Star.

Altmeister Fernando Alonso (40) räumte ein, als Fahrer sei "es manchmal schwierig, zum Team zu gehen und um weniger Performance zu bitten, weil uns etwas weh tut".

Konkret will die FIA künftig unter anderem die Bodenplatten der Fahrzeuge noch schärfer auf Abnutzung kontrollieren. Außerdem solle eine Kennzahl festgelegt werden, die "auf der vertikalen Beschleunigung des Fahrzeugs basiert und eine quantitative Grenze für das akzeptable Maß an vertikalen Schwingungen darstellt". Eine genaue mathematische Formel werde noch ausgearbeitet. Die Teams seien "aufgefordert" worden, zu diesem Prozess beizutragen. Resultat soll sein, dass die Rennwagen nicht mehr oder weniger stark aufsetzen.

Artikel und Videos zum Thema