Formel 1: Lewis Hamilton holt Pole in Spielberg - Sebastian Vettel Zehnter

SID
Sebastian Vettel
© getty

Lewis Hamilton schwimmt allen davon und fährt in Spielberg zur 89. Pole-Position seiner Karriere. Sebastian Vettels Ferrari ist dagegen kaum zu bedienen - das Regen-Qualifying beim Steiermark-GP bringt große Sieger und große Verlierer hervor.

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Regengott Lewis Hamilton deklassierte die komplette Formel 1 und raste zur Pole Position, Sebastian Vettel kam im unfahrbaren Ferrari dagegen hoffnungslos ins Schwimmen - und wird den Großen Preis der Steiermark nur vom zehnten Startplatz angehen.

Für die Scuderia wurde das Qualifying zum zweiten Saisonrennen zum nächsten Debakel, Vettels Teamrivale Charles Leclerc holte lediglich Rang elf - und wurde dann wegen Behinderung eines Konkurrenten noch um drei Plätze zurückversetzt.

"Wir waren nicht schnell genug, um mitzuhalten", sagte Vettel bei Sky, "natürlich haben wir den Anspruch, weiter vorne zu sein. Aber man kann keine Quantensprünge erwarten."

Lewis Hamilton: "Ich liebe diese Tage"

Mann der Stunde im Dauerregen von Spielberg war zweifellos Weltmeister Hamilton im Mercedes. Die nasse Strecke trennt gute Piloten von den sehr guten, heißt es - und der Engländer fuhr in einer eigenen Liga: 1,2 Sekunden lag er vor dem zweitplatzierten Max Verstappen (Niederlande) im Red Bull.

"Wir konnten kaum sehen, was vor uns passierte. Aber ich liebe diese Tage, ich bin immer dankbar für Regen", sagte Hamilton. Dritter wurde Carlos Sainz jr. (Spanien), der Vettel im kommenden Jahr bei Ferrari ersetzt, im bemerkenswert schnellen McLaren.

Auftaktsieger Valtteri Bottas (Finnland) im zweiten Mercedes geht nur als Vierter ins Rennen am Sonntag (15.10 Uhr im LIVETICKER). Das Wetter soll dann warm und trocken sein.

Alarmstimmung bei Ferrari: Selbst Renault und Alpha Tauri schneller

Vettel trennten am Ende fast zweieinhalb Sekunden von Hamilton - für das Auto der Scuderia war dieser Regentag in Spielberg entlarvend. Der SF1000 konnte auch mit Renault und Alpha Tauri nicht mithalten.

"Jetzt waren wir in zwei Qualifyings nicht konkurrenzfähig", sagte Teamchef Mattia Binotto, "und zwar nicht nur im Vergleich mit unseren üblichen Rivalen, sondern auch mit Teams, die normalerweise hinter uns liegen. Wir müssen herausfinden, warum das so ist."

Schon seit Freitag wurde rund um den Red-Bull-Ring geunkt, das Qualifying könne vielleicht erst am Sonntagmorgen stattfinden. Denn der Regen und die "einzigartige geographische Lage" sorgten für viel Unsicherheit, wie Rennleiter Michael Masi erklärte: "Dadurch, dass die Strecke von Bergen umgeben ist, ist das Wetter ziemlich schwer vorhersagbar."

So kam es, dass das Rennen der Rahmenserie Formel 3 am Samstagvormittag abgebrochen werden musste, es regnete so stark, dass der Kurs in Teilen unter Wasser stand. Besserung war nicht in Sicht, auch das dritte freie Training am Mittag wurde abgesagt. Und als man sich gedanklich bereits mit einem Sonntags-Qualifying anfreundete in Spielberg, klarte es dann doch auf. Mit etwa 45 Minuten Verspätung startete die Zeitenjagd.

Leclerc funkt SOS: "Das Auto ist kaum zu fahren"

Und schnell wurde deutlich, welche Autos bei diesen Bedingungen sicher auf der Straße lagen. Hamilton und Bottas, Verstappen und das McLaren-Duo Sainz und Lando Norris wechselten sich in der ersten Quali-Session an der Spitze ab, der Ferrari war dagegen offensichtlich schwer zu bedienen: Vettel qualifizierte sich nur als Elfter für das Q2, Leclerc sogar nur auf Position 13.

Auffällig auch: Alex Albon im zweiten Red Bull fiel gegenüber Teamkollege Verstappen deutlich ab, startet nur von Rang sechs. Der 24-Jährige besetzt bei Red Bull momentan das Cockpit, das Vettel nach seinem Abschied von Ferrari ab 2021 gerne hätte - möglich ist das aber wohl nur, wenn Albon in dieser Saison deutlich hinter den Erwartungen bleibt.

In Q2 setzte erneut stärkerer Regen ein, die Ferraris kämpften hart um den Anschluss - und anders als noch beim Auftakt-Rennen am vergangenen Wochenende schaffte Vettel es als Zehnter ganz knapp in den Schlussabschnitt, Leclerc scheiterte dagegen. "Das Auto ist kaum zu fahren", funkte der Monegasse an die Box.

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