Formel 1: Sebastian Vettel laut Mercedes-Boss Toto Wolff "Außenseiterkandidat"

SID
Sebastian Vettel (l.) zusammen mit Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: Bald zusammen in einem Team?
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Ein Engagement des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel bei Mercedes ist offenbar ein eher unwahrscheinliches Szenario. "Er ist ein Außenseiterkandidat für ein Cockpit bei Mercedes, weil wir natürlich in erster Linie auf unseren Kader schauen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Mittwoch bei einer Video-Medienrunde mit deutschsprachigen Journalisten.

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Wolff fügte an, der Heppenheimer Vettel, der Ferrari nach sechs Jahren am Saisonende verlassen wird, sei "eine tolle Persönlichkeit und mit vier Weltmeistertiteln ein herausragender Rennfahrer seiner Generation" und "niemand, zu dem ich sofort nein sagen würde".

Allerdings nannte Wolff als vorrangige Optionen für die Saison 2021 das bisherige und seit Jahren harmonierende Fahrerduo Lewis Hamilton/Valtteri Bottas. Dahinter wolle man "auch sehen, wie sich George Russell schlägt und im Lauf des Sommers diese Entscheidung treffen."

Der Brite Russell (22) ist im zweiten Jahr von Mercedes an den Formel-1-Hinterbänkler Williams ausgeliehen, er entstammt dem Nachwuchsprogramm der Silberpfeile und ist auch Ersatzfahrer beim Weltmeisterrennstall der letzten sechs Jahre.

In der Pole Position sind aber wohl der sechsmalige Weltmeister Hamilton (England) und der Finne Bottas, im Vorjahr erstmals WM-Zweiter. "Wir wollen beide Fahrer frei drauflos fahren lassen", kündigte Wolff mit Blick auf die am 5. Juli in Spielberg/Österreich beginnende Saison an.

Formel 1: Kein Ausstieg von Mercedes

Darüber hinaus trat Wolff den anhaltenden Gerüchten um einen Formel-1-Ausstieg von Mercedes-Benz zum Ende der Saison 2020 energisch entgegen. "Die Formel 1 ist gefestigt, wir haben den Support. Der Werbegegenwert ist enorm und wird auch wertgeschätzt. Insofern steht das im Moment nicht zur Debatte. Heute ist der Gegenwert in jedem Fall da", sagte der Mercedes-Motorsportchef am Mittwoch bei einer Video-Medienrunde mit deutschsprachigen Journalisten.

Der Marketingwert, den Mercedes durch die Plattform Formel 1 generiere, sei "enorm", erklärte der Österreicher weiter. Das bedeute allerdings "nicht, dass man dieses Engagement nicht trotzdem hinterfragen muss. In Zeiten von Corona, wo die Automobilindustrie sich verändert, muss jedes Engagement auch diskutiert werden. So passiert das auch rund um den Motorsport."

Weiter räumte der 48-Jährige mit den Gerüchten um seine eigene Zukunft zumindest teilweise auf. Sein Kauf von Anteilen am britischen Automobilhersteller Aston Martin, der 2021 mit einem Werksteam in der Formel 1 startet, sei als Finanzinvestment zu verstehen. Er glaube an die Marke und das Management, führte Wolff aus. Operativ werde er aber "keine Rolle spielen". Er sei "bei Mercedes in der Formel 1 und mit Mercedes gemeinsam Aktionär dieses Teams. Darauf zielt meine ganze Tätigkeit."

Wolffs Vertrag beim Weltmeisterrennstall der vergangenen sechs Jahre läuft aus, über seine Zukunft diesbezüglich hielt er sich bedeckt. Der Österreicher hält 30 Prozent der Anteile am Team.

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