Mercedes in der Formel 1 so dominant wie nie: Warum fährt Vettel hinterher?

 
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Fünf Rennen, fünf Doppelsiege - so erfolgreich wie Mercedes ist noch nie ein Formel-1-Team in die Saison gestartet. SPOX erklärt, warum Sebastian Vettel und Ferrari den Silbernen nur hinterherfahren.

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Fünf Rennen, fünf Doppelsiege - so erfolgreich wie Mercedes ist noch nie ein Formel-1-Team in die Saison gestartet. SPOX erklärt, warum Sebastian Vettel und Ferrari den Silbernen nur hinterherfahren.
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Fünf Rennen, fünf Doppelsiege - so erfolgreich wie Mercedes ist noch nie ein Formel-1-Team in die Saison gestartet. SPOX erklärt, warum Sebastian Vettel und Ferrari den Silbernen nur hinterherfahren.

Zunächst ein Blick zurück: Die Winter-Testfahrten vor der Saison machten vielen Fans Hoffnung. Endlich, so vermutete man, wäre die Vormachtstellung von Mercedes beendet und Vettel auf dem Weg zum ersten Titel mit Ferrari. Doch dann kam alles anders ...
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Zunächst ein Blick zurück: Die Winter-Testfahrten vor der Saison machten vielen Fans Hoffnung. Endlich, so vermutete man, wäre die Vormachtstellung von Mercedes beendet und Vettel auf dem Weg zum ersten Titel mit Ferrari. Doch dann kam alles anders ...

Lewis Hamilton und Valtteri Bottas haben (abgesehen von den WM-Punkten für die schnellste Rennrunde) die maximale Ausbeute geholt und so mehr Zähler als Ferrari und Red Bull zusammen auf dem Konto (217 zu 208).
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Lewis Hamilton und Valtteri Bottas haben (abgesehen von den WM-Punkten für die schnellste Rennrunde) die maximale Ausbeute geholt und so mehr Zähler als Ferrari und Red Bull zusammen auf dem Konto (217 zu 208).

Woran das liegt? Einfach gesagt hat Mercedes - mal wieder - das schnellere Auto gebaut. Schneller vor allem, weil es keine Schwächen zeigt. Langsame Kurven, schnelle Kurven - nirgendwo schwächelt der W10. Ganz im Gegensatz zum Ferrari ...
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Woran das liegt? Einfach gesagt hat Mercedes - mal wieder - das schnellere Auto gebaut. Schneller vor allem, weil es keine Schwächen zeigt. Langsame Kurven, schnelle Kurven - nirgendwo schwächelt der W10. Ganz im Gegensatz zum Ferrari ...

Der rote Renner hat einen starken Motor unter der Haube und schlägt die Silbernen regelmäßig in Sachen Topspeed. Doch, und da verpuffen auch Motorenupgrades wie in Spanien, in langsamen Kurven hakt es gewaltig. Das hat der Barcelona-Schlussektor gezeigt.
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Der rote Renner hat einen starken Motor unter der Haube und schlägt die Silbernen regelmäßig in Sachen Topspeed. Doch, und da verpuffen auch Motorenupgrades wie in Spanien, in langsamen Kurven hakt es gewaltig. Das hat der Barcelona-Schlussektor gezeigt.

Es fehlen auf Vorder- und Hinterachse gleichmäßiger Anpressdruck und der mechanische Grip. Wohl durch einen schlecht konzipierten Frontflügel ausgelöst, klagen die Fahrer über Untersteuern. Und was bringt Topspeed, wenn du zu langsam aus der Kurve kommst?
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Es fehlen auf Vorder- und Hinterachse gleichmäßiger Anpressdruck und der mechanische Grip. Wohl durch einen schlecht konzipierten Frontflügel ausgelöst, klagen die Fahrer über Untersteuern. Und was bringt Topspeed, wenn du zu langsam aus der Kurve kommst?

Nur beim Bahrain-GP hatte Ferrari das beste Gefährt. Warum? Das weiß man offensichtlich selbst in Italien nicht so wirklich. Der SF90 ist eine Diva, die Ingenieure verstehen ihr Verhalten zu wenig.
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Nur beim Bahrain-GP hatte Ferrari das beste Gefährt. Warum? Das weiß man offensichtlich selbst in Italien nicht so wirklich. Der SF90 ist eine Diva, die Ingenieure verstehen ihr Verhalten zu wenig.

Wenn es mal so gut wie in Bahrain läuft, dann streikt der Motor. Ferrari, so die Vermutung, kann mit seinem Aggregat nicht ans Limit gehen, ohne technsiche Defekte zu riskieren. Der Mercedes hingegen läuft wie ein Uhrwerk. Meter um Meter, Runde um Runde.
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Wenn es mal so gut wie in Bahrain läuft, dann streikt der Motor. Ferrari, so die Vermutung, kann mit seinem Aggregat nicht ans Limit gehen, ohne technsiche Defekte zu riskieren. Der Mercedes hingegen läuft wie ein Uhrwerk. Meter um Meter, Runde um Runde.

Doch auch abseits des Autos macht Ferrari Fehler. Vettel und Leclerc fahren zumeist auf Augenhöhe - wer wann den Vortritt bekommt, ist unklar. Die Anweisungen des Kommandostandes kommen zu spät und hinterlassen viele Fragenzeichen. Auch bei den Piloten.
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Doch auch abseits des Autos macht Ferrari Fehler. Vettel und Leclerc fahren zumeist auf Augenhöhe - wer wann den Vortritt bekommt, ist unklar. Die Anweisungen des Kommandostandes kommen zu spät und hinterlassen viele Fragenzeichen. Auch bei den Piloten.

Das war zuletzt in Spanien so, wo im ersten Stint Leclerc zu lange hinter dem lahmenden Vettel fahren musste und dann Vettel, der auf frischeren Reifen früher hätte vorbeigelotst werden müssen. In Bahrain und China lief es ebenfalls suboptimal.
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Das war zuletzt in Spanien so, wo im ersten Stint Leclerc zu lange hinter dem lahmenden Vettel fahren musste und dann Vettel, der auf frischeren Reifen früher hätte vorbeigelotst werden müssen. In Bahrain und China lief es ebenfalls suboptimal.

"Immer, wenn wir spontane Entscheidungen treffen, werden sie am Ende zerredet", klagt Vettel dementsprechend. Die schlechte Rennstrategie schlägt sich also nicht nur negativ auf Stimmung im Team aus, sie verunsichert auf Dauer auch die Fahrer.
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"Immer, wenn wir spontane Entscheidungen treffen, werden sie am Ende zerredet", klagt Vettel dementsprechend. Die schlechte Rennstrategie schlägt sich also nicht nur negativ auf Stimmung im Team aus, sie verunsichert auf Dauer auch die Fahrer.

Apropos Fahrer: Vettel sucht weiterhin seine alte Topform, macht kleinere und größere Fehler wie den Dreher in Bahrain. Leclerc ist schneller als von vielen erwartet, hat mit seinem Mauerkracher im Aserbaidschan-Qualifying aber auch schon heftig gepatzt.
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Apropos Fahrer: Vettel sucht weiterhin seine alte Topform, macht kleinere und größere Fehler wie den Dreher in Bahrain. Leclerc ist schneller als von vielen erwartet, hat mit seinem Mauerkracher im Aserbaidschan-Qualifying aber auch schon heftig gepatzt.

Ganz anders die Mercedes-Piloten: Hamilton ist eigentlich immer schnell und hat sich bislang keinen gröberen Schnitzer geleistet. Und dann ist da noch Bottas, der in diesem Jahr wie ausgewechselt und erstmals auf Augenhöhe mit Hamilton fährt.
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Ganz anders die Mercedes-Piloten: Hamilton ist eigentlich immer schnell und hat sich bislang keinen gröberen Schnitzer geleistet. Und dann ist da noch Bottas, der in diesem Jahr wie ausgewechselt und erstmals auf Augenhöhe mit Hamilton fährt.

Mit seinem Fahrerduo steht Mercedes also auf der sicheren Seite. Und auch die Verantwortlichen hinter den Kulissen agieren nahezu fehlerlos. Boxenstopps, Strategie, Teamabsprachen - alles läuft bei den Stuttgartern rund.
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Mit seinem Fahrerduo steht Mercedes also auf der sicheren Seite. Und auch die Verantwortlichen hinter den Kulissen agieren nahezu fehlerlos. Boxenstopps, Strategie, Teamabsprachen - alles läuft bei den Stuttgartern rund.

Mit dem Monaco-GP wartet nun ein Stadtkurs mit engen Kurven - da wird sich Ferrari jetzt schon fürchten. Und auch sonst verspricht die Saison Stand jetzt nicht viel Gutes für die Scuderia. Ob Vettel da noch an den Titel glaubt?
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Mit dem Monaco-GP wartet nun ein Stadtkurs mit engen Kurven - da wird sich Ferrari jetzt schon fürchten. Und auch sonst verspricht die Saison Stand jetzt nicht viel Gutes für die Scuderia. Ob Vettel da noch an den Titel glaubt?