Derby-Pleite, 15. Niederlage, Polizeischutz - Draisaitl über Kölner Haie: "Tut mir leid für die Jungs"

SID
Köln ist in einer tiefen Krise.
© getty

Die Kölner Haie treiben nach der Niederlage im 227. Rhein-Derby beim Erzrivalen Düsseldorfer EG weiter auf eine historische DEL-Negativmarke zu. Die Spieler und Offiziellen konnten die Halle nur unter Polizeischutz verlassen.

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30 Fans der Kölner Haie hatten genug. Nach der 15. Niederlage in Serie, ausgerechnet im 227. rheinischen Derby beim Erzrivalen Düsseldorfer EG, stellten sie sich ihrer Mannschaft auf dem Weg zum Bus aggressiv entgegen und pöbelten Headcoach Mike Stewart und seine Spieler lautstark an - die Polizei verhinderte nach der 1:4-Niederlage der Haie zusammen mit dem Ordnungsdienst Handgreiflichkeiten.

Die Lage beim achtmaligen deutschen Meister spitzt sich nicht nur abseits des Eises zu, die Play-offs rücken in immer weitere Ferne. Sieben Spieltage vor Ende der Hauptrunde trennen den Tabellenelften bereits zehn Punkte vom letzten Vor-Play-off-Platz, und der 17 Jahre alte DEL-Negativrekord der Schwenninger Wild Wings von 18 Niederlagen in Serie kommt immer näher. Ausgerechnet am Karnevalsdienstag könnte es soweit sein.

"Viele von meinen besten Freunden spielen noch beim KEC. Momentan tut es mir ein bisschen leid für die Jungs, dass es da gerade nicht so rund läuft", sagte NHL-Superstar und Topscorer Leon Draisaitl dem kicker. Den ausdrücklichen Wunsch des prominentesten Haie-Fans, "dass sie das noch packen und hoffentlich noch in die Play-offs reinrutschen", können die Kölner fast schon ad acta legen.

Haie-Fans sauer: "Ihr macht euch lächerlich"

Davon, dass sich die Haie "viel vorgenommen" hatten, wie Stewart im Anschluss an die Partie betonte, war in den Anfangsminuten rein gar nichts zu sehen. Der KEC wurde von der DEG vor 13.205 Zuschauern innerhalb von nur 121 Sekunden überrollt und in Schockstarre versetzt. Luke Adam (2.) und Patrick Buzas (3.) erwischten die Gäste eiskalt und ließen die Stimmung bei den 1100 mit dem Schiff angereisten Haie-Fans sehr früh kippen. "Ihr macht euch lächerlich" und "wir haben die Schnauze voll", hallte es aus dem Gästeblock im Oberrang der Arena.

"Ein optimaler Start war es nicht", gab Stewart zu. "Es ist schon bitter. Wir haben alle gewusst, wie wichtig das heute für meine Mannschaft war", sagte der 47-Jährige ratlos: "Die Mannschaft geht momentan mit einem Haufen Druck um. Meine Hoffnung war, dass wir nach der Länderspielpause wieder punkten und siegen würden. Aber wir schießen einfach zu wenig Tore."

Wenn Köln im Endspurt wirklich noch ein ernsthaftes Wort um einen Play-off-Platz mitreden will, müssen am Mittwoch beim ERC Ingolstadt und Karnevalsfreitag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven (jeweils 19.30 Uhr/MagentaSport) erlösende Siege her. Äußerst schwierige Aufgaben gegen zwei Mannschaften, die noch um die direkte Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale spielen - ebenso wie die DEG, die durch den Derbysieg auf Platz fünf kletterte und nicht mehr aus den ersten Zehn rutschen kann.

 

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