Rodeln - Weltcup-Auftakt in Innsbruck/Igls: "Ziel ist Superrennen"

Von SPOX Österreich
Wolfgang Kindl.
© GEPA

Mit den Weltcuprennen im heimischen Eiskanal in Igls erfolgt für die Kunstbahn-Rodelelite des ÖRV am Wochenende der Saisonauftakt. Rene Friedl gab vor seinem 14. Winter als Cheftrainer in Österreich den Gesamt-Weltcup im Herren-Einsitzer und Doppelsitzer sowie WM-Medaillen auf der schwierigen Bahn in Sotschi Mitte Februar als Ziele aus.

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Doch im Vorfeld des Winters lief nicht alles perfekt. Zu Beginn der Vorbereitung fiel die in die Jahre gekommene Kunsteis-Startanlage in Innsbruck aus und in der Endphase wurden einige Aktive von Problemen geplagt. Lorenz Koller, Partner von Thomas Steu im Doppelsitzer, wurden nach einem Trainingssturz in Sotschi vor zwei Wochen Knochensplitter aus dem rechten Ellbogen entfernt, darunter leidet der Start des Duos. Hannah Prock musste nach einer Steißbeinprellung zuletzt eine Woche pausieren und absolvierte erst am Mittwoch einen Belastungstest auf der Bahn, Jonas Müller laborierte an Rückenproblemen.

Friedl glaubt vor dem Auftakt auf der Heimbahn dennoch an ein schlagkräftiges Team. "Wir wollen angreifen", erklärte der gebürtige Deutsche. Aus dem fünfköpfigen Herrenteam mit Olympiasieger David Gleirscher, Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl, Vize-Weltmeister Reinhard Egger und Sprint-Weltmeister Jonas Müller muss sich Nico Gleirscher im Nationencup am Freitag erst für den Weltcup qualifizieren.

Bei den Damen hat laut Rangliste Madeleine Egle einen Fixplatz, Hannah Prock und Lisa Schulte müssen sich im Nationencup beweisen. Im Doppelsitzerbewerb wird neben Steu und Koller mit Blickrichtung Olympia 2022 in Peking mit Yannick Müller und Armin Frauscher ein neues Duo aufgebaut.

"Im Herren-Einsitzer und im Doppelsitzer haben wir viel Potenzial", betonte Friedl und sieht das "junge, dynamische Damenteam" vor allem Richtung Olympia 2022 im Vorderfeld. Die Saisonziele umfassen WM und Weltcup. "Bei der WM wollen wir mindestens zwei Medaillen mit nach Hause zu nehmen und im Weltcup pro Station ein bis zwei, vielleicht auch einmal drei Podestplätze holen. Das wäre unser Ziel, wenn wir uns an den Vorjahresergebnissen orientieren. Wir wollen nicht schlechter werden, sondern vielleicht ein Schäufelchen drauflegen", erklärte der 52-Jährige.

Wolfgang KindL "Es geht in die richtige Richtung"

Wolfgang Kindl war 2017 in Igls Doppel-Weltmeister, vergangene Saison wollte der Tiroler als erster Österreicher seit Markus Kleinheinz 2002/03 den Gesamt-Weltcup holen. "Zuvor war ich je zweimal Gesamt-Zweiter und -Dritter. Es hat gut begonnen, aber nach einer Disqualifikation war es gelaufen", blickte der 31-Jährige zurück. Trotz wiederkehrender Nackenprobleme peilt er auch diesmal den Gesamtsieg an. "Das Ziel ist es, mit einem Superrennen zu beginnen", betonte Kindl. "Es geht wieder in die richtige Richtung, ich bin im Training sehr gute Zeiten gerodelt, in Lillehammer Bahnrekord, in Sotschi war ich knapp dran. Ich weiß, dass ich vorne dabeisein kann."

Kindl hält bei sieben Weltcupsiegen (vier im Einsitzer, drei im Sprint), Olympiasieger David Gleirscher wartet noch auf den ersten. "Das muss das nächste Ziel sein", erklärte der Jungehemann. "Ich hatte vergangene Saison meine beste im Weltcup, daran gilt es anzuschließen und noch konstanter vorne dabei zu sein." Zudem gelte es, im Weltcup Selbstvertrauen für die WM auf der Olympiabahn in Sotschi zu sammeln. "Dort haben uns die Russen zuletzt im Weltcup ziemlich die Grenzen aufgezeigt, aber ich glaube, wir können ihnen ein Dorn im Auge sein."

Steu und Koller haben einmal mehr zwei deutsche Duos sowie die Russen und Italiener als größte Gegner. "Die WM ist unser Hauptziel", sagte der Vorarlberger Steu. "Dort sind die Russen sehr stark, aber wir hoffen, eine Chance zu haben." Die 21-jährige Madeleine Egle nimmt die Saison mit neuer Rodel-Schale in Angriff. "Jetzt fühle ich mich wohl, sie reagiert so, wie ich es brauche und ich hoffe, dass die Fehleranfälligkeit reduziert wird", sagte die Olympia-Dritte mit der Team-Staffel.

Das neue Bahn-Team in Igls hatte es angesichts der Wetterkapriolen nicht leicht. Beim Trainingsauftakt Anfang Oktober konnte nur vom Damenstart gefahren werden und auch zuletzt erwies sich der Föhn als Problem. "Alle haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen", sagte Friedl. Doch die Eineisung der Bahn sei schwierig gewesen und das habe dem Heim-Team wertvolle Trainingstage gekostet. "Mit der Unterstützung eines vierköpfigen Bahnteams aus Königssee ist es jetzt deutlich besser. Ich würde den Zustand der Bahn als gut, aber anspruchsvoll beschreiben", betonte der Wahl-Tiroler.

Rodeln: Weltcup-Kalender

  • Innsbruck/Igls: 23.11.: Einsitzer Damen (10.20/11.45 Uhr), Doppelsitzer Herren (13.10/14.30); 24.11.: Einsitzer Herren (10.00/11.40), Team-Staffel (13.45)
  • Lake Placid (USA): 30.11.: Doppelsitzer und Damen; 1.12.: Herren und Sprintrennen Herren, Damen, Doppelsitzer
  • Whistler (CAN): 13.12: Damen Einsitzer, Herren Einsitzer; 14.12.: Doppelsitzer und Sprintrennen Herren, Damen, Doppelsitzer
  • Altenberg (GER): 11.1.: Doppelsitzer (09.25) und Herren Einsitzer (12.30); 12.1.: Damen (09.15) und Team-Staffel (13.00)
  • Lillehammer (NOR/auch EM): 18.1.: Damen (09.50) und Doppelsitzer (12.40); 19.1.: Herren Einsitzer (09.20) und Team-Staffel (13.00)
  • Sigulda (LAT): 25.1.: Damen (10.50), Doppelsitzer (14.00); 26.1.: Herren (09.25) und Sprintrennen (12.45)
  • Oberhof (GER): 1.2.: Herren (10.10) und Doppelsitzer (13.20); 2.2.: Damen (09.30) und Team-Staffel (13.00)
  • Winterberg (GER): 22.2.: Damen (09.50) und Herren Einsitzer (13.00); 23.2.: Herren Doppelsitzer (09.05) und Team-Staffel (13.30)
  • Berchtesgaden/Königssee (GER): 29.2.: Herren Doppelsitzer (10.10) und Damen (12.50); 1.3.: Herren Einsitzer (10.00) und Team-Staffel (13.30)
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