Ski Alpin-Rennkalender unverändert groß: "Haben wirklich versucht, die Anzahl zu verringern"

Von APA
FIS-Chefrenndirektor Markus Waldner
© GEPA

Jeweils acht Abfahrten, Super-G, Riesentorläufe und Slaloms, sowie je 3 Kombinationen und Parallelrennen hätte der Weltcup-Kalender der alpinen Ski-Herren für 2019/20 beinhalten sollen. Dass es trotzdem 44 Einzelrennen statt 38 wurden, hängt auch am Einspruch der großen Nationen, sagte FIS-Chefrenndirektor Markus Waldner in Sölden und nahm damit Stellung zur Kritik am dichten Programm.

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"Der Kalender ist wieder hart, kein Zweifel, 45 Rennen (Inklusive Teambewerb/Anm.) sind viel. Einige sagen, das sind zu viele Rennen. Ja, ich glaube auch, dass das viel ist, weniger wäre manchmal mehr. Aber wir haben wirklich versucht, die hohe Anzahl zu verringern", sagte Waldner. Angesetzt sind 12 Slaloms, 10 Abfahrten, 9 Riesentorläufe, 8 Super-G, 3 Kombinationen und zwei Parallel-Riesentorläufe. Das ungleiche Verhältnis zwischen Speed- und Technikbewerben ist ebenfalls für vor allem die Abfahrer immer wieder ein Reibepunkt.

Das Council des Internationalen Skiverbands (FIS) hatte eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die Waldner und sein Team bei der Kalendererstellung unterstützen sollte. "Darüber kann ich nicht alleine entscheiden, das muss von den Komitees, dem Weltcup-Komitee, dem Alpin-Komitee, genehmigt werden und letzten Endes vom FIS-Council", schilderte er die Vorgehensweise. Vorsitzende der Arbeitsgruppe seien der Präsident des französischen Skiverbandes, Michel Vion, und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel gewesen.

Die Prämisse sei die Reduzierung der Rennen sowie eine gute Balance zwischen Technik- und Speedrennen gewesen, denn man höre zu, was die Rennläufer sagen, versicherte Waldner. Der Vorschlag sei dann mit acht Rennen pro Disziplin plus je drei für Kombi und Parallel sehr einfach gewesen. "Aber letztlich ist dies nicht unterstützt worden." Hauptsächlich von den großen Nationen, man würde auch wissen weshalb. Die Gründe seien aber vielseitig, nicht zuletzt spielen die Interessen von Weltcup-Organisatoren eine Rolle.

Im nächsten Frühling werde man wieder darüber diskutieren und hoffentlich eine Lösung für die Zukunft finden. Auch den Rennläufern empfiehlt Waldner, sich rege daran zu beteiligen. Aber jetzt gelte der Fokus dem Rennfahren. "Ich weiß, es ist viel. Aber mit einer guten Strategie und einem gutem Management können wir Richtung Finale gehen", merkte Waldner an.

FIS-Chefrenndirektor Markus Waldner: "Es ist, wie es ist"

Das Problem sei auch nicht der Beginn der Saison, die Abfahrts-Kilometer würde man brauchen, sondern vor allem der Jänner-Block, führte Waldner aus. "Sehr schwierig. Wengen, Kitzbühel, Garmisch. Das ist ein Problem. Wir haben versucht, Adelboden und Wengen zu tauschen. Das würde den Abfahrern etwas Zeit zum Erholen geben, damit sie nicht gleich von Wengen nach Kitzbühel hüpfen müssen. Aber das war aus vielen Gründen in Wengen nicht möglich." Auch die verlängerten Wochenenden plus Rennen unter der Woche seien herausfordernd.

Man habe hart an den Problemen gearbeitet, aber letztlich nicht genug Unterstützung bekommen. "Deshalb haben wir wieder diesen Kalender. Den gleichen wie letztes Jahr. Viel, das wissen wir, aber es ist, wie es ist." Auch FIS-Präsident Gian Franco Kasper sieht den dichten Kalender kritisch. "Wir sind am Limit, keine Frage." Er meinte beim Forum Alpinum in Sölden aber auch. "Aber die FIS ist nicht da, um Rennen zu verhindern, sondern um sie zu organisieren."

Nicht abweichen will die FIS scheinbar von der Linie, alle Rennen gleich zu bewerten. Die Einführung einer Eliteserie mit den Klassikern und einer zweiten Kategorie mit kleineren Weltcups ist kein Thema, weil man immer die Besten am Start haben will. Weshalb die Besten dann auch das Mammut-Programm auf sich nehmen, weil es sich niemand erlauben will, Bewerbe aus- und Punkte liegen zu lassen.