ÖSV-Herren-Trainer Andreas Puelacher übt Kritik an FIS: "Für mich ist das unverständlich"

Von SPOX Österreich
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© GEPA

Mit dem Rücktritt von Marcel Hirscher endet eine Ära im österreichischen Skisport. Die Frage, die sich viele stellen, ist natürlich: Wer wird diese Lücke füllen? Im Interview mit dem ÖSV stand dazu Herrentrainer Andreas Puelacher Rede und Antwort. Dabei offenbarte er seine diesjährigen Ziele und sparte nicht mit Kritik an der FIS.

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"Wenn man den besten Athleten verliert, schmerzt das natürlich sehr", meinte Puelacher zum Hirscher-Abgang. "Aber wir sind gut und breit aufgestellt. Wir haben ein starkes Team, entsprechend positiv blicke ich dem Saisonstart entgegen", bleibt der Coach entspannt. Einen Marcel-Hirscher-Nachfolger will der 55-Jährige aber nicht ausmachen sondern betont, dass jeder im Team das Zeug hat, in dieser Saison vorne mitzufahren.

Ziel sei jedoch eine Kristallkugel im Super-G oder in der Abfahrt: "Der große Wunsch von uns allen ist eine Kugel in den Speed-Disziplinen. Die Mannschaft von Sepp Brunner ist sehr gut, und ich traue mich zu behaupten, dass wir hier zu den Favoriten zählen."

Im Gesamtweltcup haben für Puelacher aber wohl andere die Nase vorne: "Wir starten in eine Saison mit neuen Vorzeichen. Favoriten sind sicher andere. Als ersten Anwärter auf die große Kristallkugel sehe ich Alexis Pinturault. Henrik Kristoffersen hat sicherlich auch sehr gute Chancen und vielleicht ist auch Marco Odermatt aus der Schweiz ein Kandidat. Wir werden versuchen, solange wie möglich um den Gesamtweltcup mitzukämpfen, ob es uns gelingt, werden wir sehen."

Puelacher kritisiert FIS

Unter anderem zeichnet die drei aus, dass sie in nahezu drei Disziplinen mitfahren. Ein Phänomen, das zusehends verschwindet, wie Puelacher findet. Schuld daran ist mit 46 Rennen in erster Linie die hohe Termindichte der FIS: " Für mich ist das unverständlich. Der Ball liegt hier definitiv bei der FIS. Die Belastung für die Athleten ist riesengroß. Durch diesen Terminkalender gibt es auch keine Allrounder mehr. Athleten können nicht mehr drei, vier Disziplinen fahren. Es fehlt ihnen das Training, die Reisestrapazen sind enorm und es bleibt keine Zeit für Regeneration und die so wichtige Materialabstimmung."

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