Boxsport in Deutschland: Von Legenden und Gastarbeitern

Von SPOX Österreich
Henry Maske
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Der Boxsport hat nicht nur in den USA eine lange Tradition. In Deutschland hat sich ebenfalls eine große Riege von Sportlern einen Namen gemacht. Auch heutzutage gibt es in Deutschland viele begeisterte Anhänger dieser Sportart. Immer mehr Menschen möchten selbst boxen. Die Tradition des Boxsports in Deutschlands und ihre großen Figuren beleuchtet dieser Artikel.

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Die richtige Vorbereitung ist alles

Die richtige Vorbereitung ist allesIm Boxen kommt es, wie in fast jedem Sport, auf die richtige Vorbereitung an. Viele Sportler starten im Amateur-Bereich und entwickeln sich stets weiter. Die ersten Profiverträge unterschreiben sie dann bei großen Boxställen, die sie promoten und fördern. Eine wichtige Entscheidung, die Boxer zu Beginn ihrer Karriere treffen müssen, ist jene der Gewichtsklasse. Von Feder- bis Schwergewicht sind die Grenzen, wie viel Boxer wiegen dürfen, streng festgelegt. Dementsprechend wichtig ist die richtige Ernährung, um das Gewicht für die gewählte Gewichtsklasse zu halten. Das Portal wissen.de erläutert die einzelnen Gewichtsklassen inklusive Gewichtsgrenzen.

Ebenfalls entscheidend für den sportlichen Erfolg ist ein gutes Training. Ein professioneller und erfahrener Coach hilft dabei, die richtigen Trainingsmethoden zu finden und zielgenau anzuwenden. Hinzu kommt professionelles Equipment für ein erfolgreiches Training. Boxhandschuhe, Boxsäcke und Punchingbälle sind genauso wichtig wie Hanteln und Gewichte für das Krafttraining. Online können Boxer und Interessierte passendes Equipment auf gorillasports.de kaufen. Die Produktpalette umfasst neben Sportgeräten auch Zubehör wie Trinkflaschen und Co. - so sind Sportler stets perfekt ausgestattet und der Kampf-Vorbereitung steht nichts mehr im Weg.

Zeitweise galt Max Schmeling als der bekannteste Deutsche. Nicht umsonst ist in Berlin eine Mehrzweckhalle nach ihm benannt worden.
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Zeitweise galt Max Schmeling als der bekannteste Deutsche. Nicht umsonst ist in Berlin eine Mehrzweckhalle nach ihm benannt worden.

Am Anfang war Max Schmeling

Der erste große Boxer aus Deutschland begann seine Karriere im frühen 20. Jahrhundert. Max Schmeling wurde 1905 geboren und trat in den frühen 1920er-Jahren einem Boxverein bei. Seine Profikarriere startete schnell, bereits 1924 wurde er erstmals Weltmeister - damals noch im Halbschwergewicht. Berühmtheit erlange Schmeling 1930, als er Weltmeister im Schwergewicht wurde. Bereits 1932 verlor er den Titel wieder, was seiner Karriere keinen Abbruch tat. Sein berühmtester Kampf fand 1936 statt: Gegen den US-Amerikaner Joe Louis kämpfte er in New York. Es ging nicht um einen Weltmeistertitel und dennoch ging der Kampf in die Boxgeschichte ein. Schmeling siegte gegen den bislang ungeschlagenen Louis durch K.O. in der 12. Runde. Zu dieser Zeit hatte Schmeling größere Bekanntheit als der damalige Reichskanzler Adolf Hitler erreicht. 1938 erfolgte der Rückkampf, den Louis gewann. Übrigens: Max Schmeling und Joe Louis verband eine lange Freundschaft. Näheres dazu ist auf planet-wissen.de nachzulesen.

Die Gastarbeiter-Generation der 60er

In den frühen 1960er-Jahren kamen viele Gastarbeiter nach Deutschland. Türken, Italiener, Polen und Jugoslawen ließen sich insbesondere im Westen nieder, wo sie in der Produktion der Kruppschen Stahlwerke eingesetzt wurden. Die Gastarbeiter-Generation brachte auch einige bekannte Boxer nach Deutschland. Zu den bekanntesten zählen die Brüder Ralf und Graciano Rocchigiani. Ihr Vater kam aus Sardinien, die Mutter war Berlinerin. Beide wurden in Nordrhein-Westfalen geboren und in den 1980ern als Boxer aktiv. Ein weiterer Boxer aus derselben Generation ist der gebürtige Pole Dariusz Michalczewski. Graciano Rocchigiani starb, nach zahlreichen Kämpfen und einer schillernden Karriere, am 1. Oktober 2018. Ein kurzer Nachruf ist auf ndr.de zu finden.

Henry Maske gehört, neben den Klitschko-Brüdern, zu den bekanntesten Boxern der 1990er-Jahre. Seine Wachsfigur ist im Berliner Madame Tussaud’s zu besichtigen.
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Henry Maske gehört, neben den Klitschko-Brüdern, zu den bekanntesten Boxern der 1990er-Jahre. Seine Wachsfigur ist im Berliner Madame Tussaud’s zu besichtigen.

Wladimir und Vitali und ihre Fangemeinde

Zu den in Deutschland bekanntesten Boxern zählen die Gebrüder Klitschko. Das Besondere daran: Beide besitzen keine deutsche Staatsangehörigkeit, sondern sind Ukrainer. Ihre große Fangemeinde in Deutschland entwickelte sich, weil beide zum einen Deutsch sprechen und zum anderen zeitweise beim Hamburger Boxstall Universum unter Vertrag waren. Die Kämpfe der Klitschko-Brüder sind legendär: Wladimir kämpfte 1999 gegen den Deutschen Axel Schulz sowie 2011 gegen David Haye. Heute sind beide Klitschkos nicht mehr aktiv. Vitali ist mittlerweile Bürgermeister von Kiew, sein Bruder ist als Unternehmer tätig. Gerüchten zufolge denkt Wladimir Klitschko über ein Comeback in den Ring nach, sein Rivale Tyson Fury rät ihm davon jedoch ab. Für echte Fans gibt es übrigens einen Dokumentarfilm, der das Leben der Brüder illustriert. Der Titel lautet "Klitschko".

In der Klitschko-Ära gab es natürlich noch zahlreiche weitere deutsche Boxer. Neben dem bereits genannten Axel Schulz war auch Henry Maske in den 1990er- und 2000er-Jahren aktiver Boxer. Es kam allerdings nie zu einem Kampf zwischen einem der Klitschkos und Maske, da dieser in einer anderen Gewichtsklasse kämpfte. Während die Klitschkos, wie Schulz, Schwergewichtsboxer waren, war Maske im Halbschwergewicht aktiv. Ein weiterer prominenter Boxer dieser Zeit war René Weller. Viele Fans kennen Weller nicht oder nicht nur aus dem Boxsport, sondern wegen seiner zahlreichen Auftritte außerhalb des Sports. So war er als Schauspieler aktiv und kam 1999 wegen verschiedener Delikte mit dem Gesetz in Konflikt. Im Gegensatz dazu leben die Klitschko-Brüder praktisch skandalfrei.

Das MGM Grand Hotel in Las Vegas ist eine der berühmtesten Box-Locations der Welt. Neben dem Madison Square Garden ist es Schauplatz einiger der lukrativsten Boxkämpfe der Geschichte.
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Das MGM Grand Hotel in Las Vegas ist eine der berühmtesten Box-Locations der Welt. Neben dem Madison Square Garden ist es Schauplatz einiger der lukrativsten Boxkämpfe der Geschichte.

Eine junge Generation übernimmt

Im 21. Jahrhundert erfreut sich das Boxen noch immer großer Beliebtheit. Deutschland ist die sportliche Heimat von zahlreichen aufstrebenden Boxtalenten, die sich zunehmend international beweisen. So kämpfte der junge Tom Schwarz im Juni in den USA gegen Tyson Fury. Es war ein spektakulärer Kampf, den Schwarz leider verlor. Neben Schwarz gibt es viele weitere Boxtalente, die sich teilweise bereits mit Weltmeistertiteln schmücken dürfen:

  • Marco Huck, Cruisergewicht, ehemaliger WBO-Weltmeister
  • Jürgen Brähmer, Halbschwergewicht und Supermittelgewicht, ehemaliger WBA- und WBO-Weltmeister
  • Robert Stieglitz, Supermittelgewicht und Halbschwergewicht, ehemaliger WBO-Weltmeister
  • Arthur Abraham, Mittelgewicht und Supermittelgewicht, ehemaliger IBF- und WBO-Weltmeister
  • Felix Sturm, Supermittelgewicht, ehemaliger fünfmaliger Weltmeister
  • Tyron Zeuge, Supermittelgewicht, ehemaliger WBA-Weltmeister
  • Jack Culcay-Keth, Halbmittelgewicht und Mittelgewicht, ehemaliger WBA-Weltmeister

Der Boxsport ist auch in Deutschland nach wie vor beliebt. Nicht wenige Fans bleiben nachts besonders lange auf oder stehen extra früh auf, um sich Kämpfe in den USA anzusehen. Neben den männlichen Stars dieser Sportart schaffen es übrigens auch immer wieder Frauen, im Boxsport für Aufsehen zu sorgen!