Ex-Atletico-Legionär Gerhard Rodax warnt Red Bull Salzburg: "Dann fressen sie dich"

Von APA
Luis Suarez geht seit dieser Saison für Atletico Madrid auf Torjagd.
© imago images / ZUMA Wire

Der frühere Atletico-Madrid-Legionär Gerhard Rodax traut seinem Ex-Club in Bälde wieder einen großen Titelgewinn zu. "Sie sind von vorne bis hinten gut aufgestellt. Sie haben keine Schwachstelle", erklärte der ehemalige ÖFB-Teamstürmer vor Salzburgs Champions-League-Auswärtsduell mit den Madrilenen am Dienstag (21.00 Uhr/LIVE und EXKLUSIV auf DAZN) im Gespräch mit der APA.

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Seinen jüngsten von bisher zehn Meistertiteln hatte der Arbeiterclub aus Madrid 2014 geholt. Dazu stand das Team von Trainer Diego Simeone 2014 und 2016 im Champions-League-Finale, scheiterte dort aber in der Verlängerung bzw. im Elfmeterschießen jeweils am Stadtrivalen Real. Atletico sei auch gegen die Salzburger klarer Favorit, betonte Rodax. "Salzburg ist aber nicht chancenlos."

Für entscheidend hält der 55-Jährige das Zweikampfverhalten der Bullen. "Man muss dagegenhalten, gar nicht unbedingt spielerisch", meinte Rodax. Simeone würde seine Emotionen stets auf die Mannschaft übertragen. "Sie spielen nie fad oder lethargisch." Darauf müssen auch die Salzburger vorbereitet sein. "Bei der Zweikampfhärte darfst du nicht zurückstecken, da bekommen sie sonst immer ihr Übergewicht. Wenn du dich da einschüchtern lässt, fressen sie dich."

Rodax: "Suarez kann ein Spiel immer alleine entscheiden"

Verstärkung haben sich die "Colchoneros" (Matratzenmacher), als einziges Team in der spanischen Liga noch ungeschlagen, im Sommer durch Luis Suarez vom FC Barcelona geholt. "Suarez kann ein Spiel immer alleine entscheiden", warnte Rodax vor dem Uruguayer. An dessen Seite dürfte nach einer Muskelverletzung von Diego Costa gegen Salzburg Portugals Jungstar Joao Felix stürmen.

Atleticos Kader sei gut zusammengestellt, befand Rodax. "Sie haben einen kleinen Vorteil gegenüber Real und Barcelona: Atletico muss nicht immer schön spielen und klingende Namen haben. Sie können die Spieler kaufen, die sie wollen." Dazu sei der Club nicht so sehr von einem Spieler abhängig wie etwa Barcelona von Lionel Messi.

Rodax hatte von Sommer 1990 bis Ende 1991 seine Schuhe für Atletico geschnürt - als bisher einziger Österreicher. Der Verein verstehe sich als Club der Arbeiter. "In den Lokalen und in der Stadt ist es fast klischeehaft. Die Oberschicht ist für Real, die Unterschicht für Atletico", erzählte der Ex-Legionär. Es gebe zwar Ausnahmen, im Grunde aber sei es so. "Das ist auch gewollt und stimmig." Der Argentinier Simeone, seit 2011 im Amt, passe gut zu diesem Image.

Rodax: "Drücke Atletico nach wie vor die Daumen"

Er selbst war mit den Rot-Weißen 1991 Vizemeister und Cupsieger geworden. Neun Ligatore erzielte Rodax in seiner ersten Saison für Atletico. Danach kam der Niederösterreicher wegen der damals geltenden Ausländerbeschränkung an der Seite der Topstars Paulo Futre und Bernd Schuster sowie des Brasilianers Donato nicht mehr regelmäßig zum Einsatz. Er habe Madrid aber ohne Groll verlassen, betonte Rodax. "Ich hatte eine schöne Zeit dort und drücke ihnen nach wie vor die Daumen."

Auch das Spiel am Dienstag wird Rodax verfolgen. Fußball schaut er laut eigenen Angaben aber von Jahr zu Jahr etwas weniger. Der WM-Torschütze von 1990 (beim 2:1 gegen die USA) ist als Geschäftsführer seines Tenniscenters in Traiskirchen, das er schon während der Spielerkarriere eröffnet hat, gut ausgelastet. Mit der neuen Akademie, in der auch Topstar Dominic Thiem trainiert, plötzlich einen prominenten Nachbarn zu haben, bewertete er positiv. Man stehe nicht in Konkurrenz. "Traiskirchen ist international in aller Munde. Das ist nur gut für uns alle", meinte Rodax.

Die Folgen des Coronavirus bekommt auch der Tenniscenter-Betreiber zu spüren. Ein neuerlicher Lockdown würde ihn hart treffen. Zwar funktioniere der Tennis-Betrieb derzeit sehr gut ("Man merkt den Thiem-Effekt"), in der Gastronomie sind die Umsätze aber zurückgegangen. "Man lebt okay, das ist in Zeiten wie diesen in Ordnung", sagte Rodax. "Irgendwann ist dieser Fluch auch einmal vorbei."

Champions-League-Gruppe A: Tabelle nach dem 2. Spieltag

PlatzierungVereinSpieleGUVTore+/-Pkt.
11004:043
10102:201
10102:201
10010:4-40
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