Dominic Thiem steht schwere Titelverteidigung bei Erste Bank Open bevor

Von APA
Thiem mit Pokal der Erste Bank Open 2019
© GEPA

Seinen nach den US Open "definitiv wertvollsten Titel" hat Dominic Thiem vor einem Jahr in der Wiener Stadthalle gewonnen. Der Sieg bei seinem Heimturnier, dem Erste Bank Open, bedeutete einen Meilenstein in der Karriere des Tennis-Stars. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Titelverteidigung sind aus mehreren Gründen nicht die besten: Vor allem die enorm starke Besetzung mit insgesamt sieben Top-Ten-Spielern, allen voran Novak Djokovic, macht es für Thiem sehr schwer.

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"Sieben Top-Ten-Spieler, cut-off unter 30, von dem her ist quasi jede Runde ein Finale", erklärte Thiem am Donnerstag anlässlich der Eröffnung seiner neuen Trainings-Homebase in Traiskirchen. "Ich kann in der ersten Runde gegen Top-15-Spieler spielen und wenn man weit kommen will gegen weitere Top-15-Spieler. Das ist von der Wertigkeit her wie ein Masters."

Das wegen der Coronavirus-Pandemie schon vorzeitig abgesagte Konkurrenz-Turnier in Basel, wie Wien ein ATP-500-Turnier, zieht diesmal keine Top-Ten-Spieler in die Schweiz. Der große Haken ist allerdings, dass Thiem im Gegensatz zum Vorjahr, keine ausverkaufte Halle hinter sich haben wird.

"Letztes Jahr war der blanke Wahnsinn. Ich glaube, dass jedes Match ausverkauft war. Ich kann mich vor allem an das Semifinale und Finale erinnern. Vor einer besseren Stimmung habe ich davor und danach nie mehr gespielt", erinnert sich Thiem. Seine Fans hätten den Niederösterreicher, der erstmals als Grand-Slam-Sieger in Österreich spielt, wohl gerne gefeiert, doch die Pandemie schafft eine absurde Situation: Wien wird das bestbesetzte Turnier seit dem Start des Events 1974 haben, aber dies vor so wenigen Zuschauern wie nie zuvor.

Thiem über ATP Wien: "Wertvollster Titel nach US Open"

Mit Novak Djokovic kommt erstmals seit 13 Jahren ein absoluter Superstar zum dritten Mal nach Wien: 2006 im Achtelfinale out, 2007 Turniersieger. Das Traumfinale wäre auch eine Wiederholung des Endspiels der diesjährigen Australian Open. Djokovic hatte damals Dominic Thiem nach 1:2-Satzrückstand noch in fünf Sätzen niedergerungen.

Dass eine Titelverteidigung vor allem wegen des starken Felds und auch nach den Strapazen der zwei Grand-Slam-Turniere fast unmittelbar nacheinander für Thiem besonders schwer wird, ist ihm klar. Seinen "wertvollsten Titel nach den US Open" gleich verteidigen zu können, scheint er nicht unbedingt zu erwarten. "Ich hoffe, dass ich es irgendwann wiederholen kann."

Thiem hoffte bis zu seinem ersten Auftritt am Dienstag ("Thiemstag") noch auf gute Trainingstage, seit (heutigem) Freitag ist der 27-jährige Niederösterreicher in der Sicherheits-"Bubble". Das bedeutet, Aufenthalt nur im Hotel, der Anlage und geschützten Bereichen und diesmal keinen "Heimschläfer". "Es wird ein bisserl anders werden als in den letzten Jahren, aber trotzdem ist es das Heimturnier, und da habe ich unglaubliche Erinnerungen." Zum Auftakt wartet der Japaner Kei Nishikori, der sich im ATP-Ranking auf Platz 34 befindet.

Thiem warnt vor Nishikori: "Toughes Los"

Dominic Thiem äußerte sich Samstagnachmittag über die Auslosung für sein Heimturnier. "Nishikori ist schon ein toughes Los, aber das war natürlich zu erwarten. Der Raster ist ja eine komplett andere Liga da", meinte Thiem. Seinen ersten Gegner habe er schon länger nicht mehr spielen gesehen. Nishikori war zuletzt ja verletzt und spielt mit "geschütztem Ranking".

Sein Trainer Nicolas Massu werde sich Videos anschauen von den letzten Turnieren Nishikoris. "Er ist natürlich ein echter Champion, Wahnsinnsspieler. Ich hoffe natürlich, dass er zur Zeit nicht die Form hat, die er vor zwei, drei Jahren gehabt hat. Aber ich schau, dass ich noch ein paar gute Vorbereitungs-Trainings habe und dann am Dienstag voll da bin."

Voller Freude, ganz egal gegen welchen Gegner, war der erst 21-jährige Jurij Rodionov. "Ich habe mich richtig gefreut, dass der Herwig (Straka, Anm.) mir gesagt hat, dass ich die Hauptfeld-Wildcard bekomme. Das ist eine Riesengelegenheit", sagte der Niederösterreicher. Bei dem starken Teilnehmerfeld wäre er "laut Papier gegen jeden der Außenseiter" und nun geht es für ihn gegen Denis Shapovalov. "Er ist einer der gefährlichsten Spieler auf der Tour. Nichtsdestotrotz werde ich 110 Prozent spielen, werde mein letztes Hemd geben und versuchen alle stolz zu machen. Ich freue mich schon richtig auf das Match."

Erste Bank Open: Die Auslosung im Überblick

Spieler 1Spieler 2Ergebnis
Novak Djokovic (SRB)Filip Krajinovic (SRB)-:-
Borna Coric (CRO)Taylor Fritz (USA)-:-
Hubert Hurkacz (POL)Qualifikant-:-
Dusan Lajovic (SRB)Diego Schwartzman (ARG)-:-
Stefanos Tsitsipas (GRE)Jan-Lennard Struff (GER)-:-
Grigor Dimitrow (BUL)Karen Chatschanow (RUS)-:-
QualifikantDaniel Evans (GBR)-:-
Jurij Rodionov (AUT)Denis Shapovalov (CAN)-:-
Gael Monfils (FRA)Pablo Carreno Busta (ESP)-:-
Dennis Novak (AUT)Kevin Anderson (RSA)-:-
Felix Auger-Aliassime (CAN)Qualifikant-:-
Alex de Minaur (AUS)Daniil Medwedew (RUS)-:-
Andrej Rublew (RUS)Qualifikant-:-
Casper Ruud (NOR)Jannik Sinner (ITA)-:-
Cristian Garin (CHI)Stan Wawrinka (SUI)-:-
Kei Nishikori (JPN)Dominic Thiem (AUT)-:-