"Burli komm her": DFB-Teamchef Stefan Kuntz und Werner Gregoritsch herzen sich

Von APA
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© DFB

Mit Werner Gregoritsch und Stefan Kuntz kommt es beim U21-EM-Duell zwischen Österreich und Deutschland am Sonntag (21.00 Uhr) in Udine zum Duell zweier Trainerfreunde. "Ich kenne ihn recht gut und habe zu ihm ein sehr gutes Verhältnis gewonnen. Er ist so geerdet geblieben", sagte der ÖFB-Teamchef auf der Abschluss-Pressekonferenz am Samstag im Stadio Friuli.

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Nach Beendigung der PK begegnete er plötzlich seinem DFB-Kollegen, es gab eine innige Umarmung, und kurz lief richtig der Schmäh. "Wer Werner kennt, weiß, dass es immer sehr lustig mit ihm ist. Er hat das Herz auf dem richtigen Fleck, ist ein ehrlicher, authentischer Mensch. Ich glaube, dass man das heute nicht mehr so oft findet", sagte Kuntz über den 61-jährigen Steirer.

Man habe im Rahmen der EM-Auslosung und bei Besichtigungen viel Zeit miteinander verbracht. Doch nicht nur deshalb ist das Duell für den 56-jährigen Deutschen ein besonderes. "Mein Vater hat zwei Jahre in Wien gespielt, ich bin dort in die Schule gegangen, auch aufgrund dessen ist eine Sympathie für Österreich gegeben", gab Kuntz Einblick. Sein Vater Günter Kuntz hatte zwischen 1968 und 1970 für die Austria die Schuhe geschnürt.

Kuntz nennt Österreichs Stärken

Respekt vor dem Gegner ist da. "Einstellung, Mentalität, Emotionalität, Qualität von Spielern, mehrere spielen ja in der deutschen Bundesliga", nannte der DFB-Coach die Vorzüge Österreichs. Mit dem Modus ist er genauso wenig glücklich wie Gregoritsch. "Ich kann es aber nicht ändern", so Kuntz. Man will sich Rechnereien ersparen. "Wir konzentrieren uns darauf, es selber zu entscheiden", betonte der Ex-Kicker.

Das unterstrich auch Timo Baumgartl. "Keiner hebt ab, weil wir zweimal gewonnen haben. Wir wollen unsere Leistung noch einmal toppen, unbedingt zu Null spielen und gewinnen", sagte der Innenverteidiger. Kuntz kündigte an, nicht rotieren zu müssen. Ganz im Gegenteil zu Gregoritsch. "Einige Spieler haben mir in der Woche gezeigt, dass sie bereit sind zu spielen. Ich glaube, dass sie der Mannschaft helfen können", sagte der ÖFB-Coach.

Schon vor der Partie mit "Derbycharakter" wurde ein ÖFB-Ziel erreicht. "Wenn uns vor der EM jemand gesagt hätte, dass wir gegen Deutschland noch um das Semifinale spielen, hätten wir uns sehr gefreut", merkte Gregoritsch an. Er freut sich auch auf ein Wiedersehen mit Antonio di Salvo. Der 40-jährige Italiener ist Co-Trainer von Kuntz und war 2010 unter Gregoritsch Spieler bei Kapfenberg.

Sollte es eine Sensation geben, wird der Langzeit-U21-Coach auch als Sänger gefragt sein - wie schon nach dem erfolgreichen Play-off. "Im sängerischen Bereich hat er einen sehr guten Eindruck gemacht, ich hoffe, dass er am Sonntag wieder singen wird", gab Kapitän Philipp Lienhart schmunzelnd preis. Bis am Samstagabend waren fast 9.200 Karten verkauft.

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