Fuchs verteidigt Tabellenführung in Liverpool: "Bin immer hier, wenn man mich braucht"

Von APA
Christian Fuchs.
© GEPA

An der Spitze der englischen Premier League kommt es am Sonntag (20.15 Uhr MEZ/live Sky) zu einem Showdown zwischen Titelverteidiger Liverpool und Tabellenführer Leicester City mit Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs. Die "Foxes" liegen nach acht Runden einen Zähler vor Tottenham und Liverpool. Bei Tottenham machte einmal mehr Trainer Jose Mourinho von sich reden. Der Portugiese verpasste sich einen neuen Spitznamen: "The Special One" nennt sich nun "The Experienced One".

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Mit derartigen Nebensächlichkeiten kann sich "The Normal One", wie sich Liverpool-Trainer Jürgen Klopp in Anlehnung an seinen Widersacher einmal bezeichnet hat, derzeit nur am Rande beschäftigen. Liverpool ist zwar 63 Ligaheimspiele ungeschlagen, den Meistermacher plagen aber akute Personalsorgen. Stürmerstar Mo Salah fällt wegen einer Corona-Infektion aus, Kapitän Jordan Henderson ist fraglich. Dazu fehlen mit Virgil van Dijk, Joe Gomez und Trent Alexander-Arnold drei wichtige Defensivspieler - und das ausgerechnet gegen Leicesters Tormaschine Jamie Vardy.

Fuchs schwärmt von Jamie Vardy

Der Schützenkönig der vergangenen Saison hat wie Salah in dieser Liga-Spielzeit bisher achtmal getroffen. Dazu ist Vardy so etwas wie ein Liverpool-Spezialist. Sieben Tore schenkte er den "Reds" in bisher elf Premier-League-Duellen bereits ein. "Geschwindigkeit kann man nicht zu 100 Prozent kontrollieren", lobte Fuchs seinen Teamkollegen. "Er zeigt es seit Jahren, dass er eine Riesengefahr in Kontersituationen ist. Wenn er die Linien durchbricht, ist er nicht zu verteidigen."

Fuchs selbst hat beim Meister von 2016 seinen Stammplatz zurück. Der Niederösterreicher agiert nach dem Wechsel von Ben Chilwell zu Chelsea links in einer Dreier-Abwehr. "Es passieren viele gute Dinge im Moment", sagte Fuchs im britischen Sportradio "talkSPORT". Der 34-Jährige spielt seit 2015 für den Club, in der Vorsaison kam er hinter Chilwell aber nur zu elf Ligaeinsätzen. "Ich liebe Leicester City. Ich bin durch die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen gegangen. Ich bin immer hier, wenn man mich braucht." Das schätze auch Trainer Brendan Rodgers.

Prominentere Coaches bekommen es im zweiten Wochenend-Schlager am Samstag (18.30 Uhr MEZ/live Sky) miteinander zu tun. Pep Guardiola gastiert mit Vizemeister Manchester City bei Tottenham. Als er 2004 vom FC Porto nach England zu Chelsea gewechselt war, hatte sich Mourinho als "The Special One" tituliert. Mit weiteren Stationen bei Inter Mailand, Real Madrid, neuerlich Chelsea und Manchester United habe er sich aber weiterentwickelt.

Mourinho ist jetzt "The Experienced One"

Wie er sich jetzt beschreiben würde, wurde Mourinho diese Woche in einem Interview mit dem chinesischen Anbieter "Tencent Sports" gefragt. "The Experienced One", sagte der 57-Jährige. "Ich bin sehr erfahren. Eigentlich ist alles, das mir im Fußball passiert, ein Deja-vu, etwas, das mir schon davor passiert ist." Als Spieler würde man spezielle körperliche Attribute benötigen. "Als Trainer dagegen brauchst du nur dein Gehirn und eine Ansammlung von Erfahrungen. Wissen kann dich nur besser machen."

Der Erfahrene soll dies nun auch mit Tottenham umsetzen. Die "Spurs" warten seit 1961 vergeblich auf einen Meistertitel, auch den FA-Cup haben sie seit 1991 nicht mehr gewonnen. Der Saisonstart verlief vielversprechend. Die Londoner, Gruppengegner des LASK in der Europa League, sind sieben Ligaspiele ungeschlagen. City wird aber ihr bisher härtester Test.

Mourinho hatte zuletzt sogar von seiner dogmatischen Defensivtaktik Abstand genommen, bot mit Harry Kane, Son Heung-min und Gareth Bale seine drei hochkarätigen Offensivkräfte gemeinsam auf. Kane scheint es zu gefallen, kann er in dieser Pflichtspielsaison doch bisher auf 13 Tore und zehn Assists verweisen. "Jose ist ein Gewinner auf jedem Level. Er ist mit dieser Aura zu uns gekommen und will hier etwas gewinnen", sagte Tottenhams Kapitän. "Er ist ein großartiger Mann mit großartiger Erfahrung."