Nur in zweiter Reihe: ÖFB-Legionärs-Flaute in der Premier League

Von APA
Christian Fuchs
© GEPA

Für die drei österreichischen Legionäre in der englischen Premier League bleiben in der am Freitag beginnenden neuen Saison wohl nur Nebenrollen. Christian Fuchs ist nach derzeitigem Stand bei Leicester City ebensowenig für die Stammformation eingeplant wie Sebastian Prödl und Daniel Bachmann bei Watford.

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Bachmann kehrte nach dem Ende seines Leihengagements beim schottischen Club Kilmarnock in diesem Sommer zu den "Hornets" zurück, muss sich dort aber hinter dem 35-jährigen englischen Ex-Teamgoalie Ben Foster anstellen. Während der 25-jährige Wiener immerhin von regelmäßigen Nominierungen in den Kader ausgehen kann, stellt sich die Situation von Prödl noch schwieriger dar.

Der Steirer wurde von Coach Javi Gracia schon zu Beginn der vergangenen Spielzeit aufs Abstellgleis gestellt. Am Ende standen für den Innenverteidiger 2018/19 gerade einmal zwei Pflichtspieleinsätze auf Clubebene zu Buche, wobei ihm im Frühjahr auch langwierige Knieprobleme nach einer Operation im Dezember zu schaffen machten.

Sebastian Prödl: "Bin wieder angriffslustig"

Mittlerweile ist Prödl wieder fit. "Meine Verletzung ist völlig ausgeheilt, ich bin wieder angriffslustig. Es stimmt mich positiv, dass ich für meine Leistungen im Training und in den Tests sehr gutes Feedback bekomme. Ich gebe Gas und versuche, auf mehr Spiele als im letzten Jahr zu kommen", sagte der 32-Jährige der APA.

Die Voraussetzungen dafür scheinen jedoch vor dem Auftaktmatch am Samstag daheim gegen Brighton noch nicht allzu gut zu sein. Dass Prödl von Gracia nicht ins Sommer-Trainingscamp nach Tirol mitgenommen wurde, darf diesbezüglich als Indiz gewertet werden. Der Abwehrspieler, der erst vor zwei Jahren von den Fans zum besten Watford-Spieler der Saison gewählt wurde, besitzt einen Kontrakt bis 2021. "Ich habe einen laufenden Vertrag, den ich erfüllen werde, außer es kommt etwas Interessantes. Aber das ist im Moment nicht der Fall."

Für Prödl geht es in den kommenden Monaten noch um mehr als um sein Standing bei Watford - der frühere Deutschland-Legionär hofft auf seine insgesamt dritte EM-Teilnahme. Voraussetzung dafür ist nicht nur eine erfolgreiche Qualifikation der ÖFB-Auswahl, sondern auch eine vermehrte Spielpraxis des Ex-Bremers. Teamchef Franco Foda schätzt seinen ehemaligen Sturm-Graz-Schützling, stellte aber auch klar, ihn nur bei genügend Club-Einsätzen nominieren zu können. Daher versprach Prödl: "Ich greife wieder an, weil ich das Ziel EURO 2020 trotz des schwierigen letzten Jahres nicht aus den Augen verloren habe."

Brendan Rodgers wollte Christian Fuchs behalten

Fuchs hat mit der Nationalmannschaft seit seinem Rücktritt nach der EM 2016 abgeschlossen. Damals war es der Plan des Niederösterreichers, 2018 von England zu seiner Familie nach New York zu ziehen. Nun dauert es mit der Übersiedlung in die USA zumindest bis Sommer 2020. "Ich fühle mich bei Leicester sehr wohl und Trainer Brendan Rodgers hat mich überzeugt, zu bleiben", sagte Fuchs der APA.

Mittlerweile ist selbst ein noch längerer Aufenthalt auf der Insel nicht ausgeschlossen. "Schauen wir einmal, wie es im Sommer weitergeht", meinte Fuchs, der bei Leicester vor dem Erstrunden-Match am Sonntag daheim gegen Wolverhampton als Back-Up von Linksverteidiger Ben Chilwell vorgesehen ist. "Er ist ein sehr guter Spieler, zählt zum englischen Nationalteam. Da ist es klar, dass auf ihn gebaut wird. Aber der Trainer weiß, dass er auf mich bauen kann, wenn er mich braucht, das habe ich auch in der Vorbereitung gezeigt. Ich werde alles geben, um zu so vielen Einsätzen wie möglich zu kommen", kündigte Fuchs an.

 

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