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EURO 2020: Die Auswirkungen einer Verschiebung auf den Fußball

Von SPOX Österreich/APA
LASK bejubelt den Aufstieg in der Europa League
© GEPA

Im Schatten der Coronavirus-Krise stehen am Dienstag richtungsweisende Entscheidungen für Europas Fußball an. Beim UEFA-Krisenmeeting wird unter anderem über eine Verschiebung der EURO 2020 beraten, außerdem geht es um die Fortführung der Europacup-Bewerbe und der nationalen Ligen. Nun sickerte ein Gerücht durch, wonach alle derzeitigen Tabellenführer Europas zum Meister gekürt werden könnten - also auch der LASK.

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Derzeit sind in Europa fast alle Meisterschaften unterbrochen, darunter auch die fünf Top-Ligen England, Spanien, Deutschland, Italien und Frankreich. Die österreichische Bundesliga pausiert ebenso wie die Champions League und die Europa League.

In internationalen Medien wurde in den vergangenen Tagen über eine Verlegung der EURO auf Juni 2021 spekuliert. In diesem Fall würde es aber eine Terminkollision mit der von der FIFA geplanten, finanziell äußerst lukrativen Club-WM geben.

Wohl auch aus diesem Grund kamen aus den Ländern der größten Vereine Gerüchte über eine EM-Austragung im kommenden Winter. Dafür müsste jedoch der Spielplan der Saison 2020/21 massiv geändert werden, zudem erscheint der Termin aufgrund der Witterungsbedingungen und EM-Spielen Mitte Dezember etwa in St. Petersburg wenig attraktiv.

SK Rapid: Forderung nach finanzieller Unterstützung

Wann auch immer die EM ausgetragen wird - ihre Verlegung weg vom Sommer 2020 garantiert noch lange nicht, dass alle nationalen und internationalen Bewerbe zu Ende gespielt werden können. Im Moment gilt überwiegend eine Aussetzung der Spiele bis Anfang April, eine Wiederaufnahme um Ostern herum ist aber nach derzeitigem Stand illusorisch.

Nimmt man die NBA als Gradmesser - die nordamerikanische Basketball-Profiliga geht von einer Pause bis mindestens Juni aus -, dann bleiben die nationalen Meisterschaften wohl unvollendet. Und selbst wenn die UEFA tatsächlich festlegt, die Europacup-Viertelfinali in einem Match auszutragen und anschließend die Titel in Mini-Turnieren mit je vier Teilnehmern zu vergeben, würde es dafür nur ein enges Zeitfenster geben.

Schließlich stellt sich noch die Frage, wie man im Fall des Falles mit abgebrochenen Meisterschaften umgeht. Dabei geht es darum, ob es einen offiziellen Meister und Absteiger geben soll, selbst wenn nicht alle Runden ausgetragen wurden. Auch die Vergabe der Europacup-Plätze wäre dann offen.

In diesem Zusammenhang entwickelte sich beispielsweise in England die Diskussion, ob man Liverpool den Titel auch bei einer Liga-Absage zusprechen sollte. Die "Reds" haben derzeit 25 Punkte Vorsprung, sie könnten aber durch die jüngsten Entwicklungen theoretisch um die lange herbeigesehnte erste Meisterschaft seit 30 Jahren umfallen.

Wird der LASK zum Bundesliga-Meister gekürt?

In Österreich wäre bei einem kompletten Saisonabbruch wohl vor allem der LASK der Leidtragende. Die Linzer führen nach dem Ende des Grunddurchgangs die Bundesliga-Tabelle an und hätten zudem noch einen attraktiven Europacup-Auftritt vor sich. Doch das könnte nun auch zum Vorteil werden.

Wie die spanische AS berichtet, überlegt die UEFA dem Komitee vorzuschlagen, alle derzeitigen Tabellenführer in Europa auch zum Meister dieser Saison zu küren. Bezug mit dem UEFA dabei auf das Beispiel Partizan Belgrad, welches 1999 zum Ausbruch der Balkan-Kriege vorzeitig zum Meister ernannt wurde.

Damit wäre der SK Rapid auch als Drittplatzierter fix, nach dem späten 2:2-Ausgleich gegen den WAC im letzten Spiel. Wie mit den Playoff-Spielen sowie dem Europa-League-Platz via dem Cup verfahren wird, geht aus dem Bericht noch nicht hervor.

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