Alexander Wurz über mögliches Formel-1-Aus im ORF: „Würden uns selbst ins Knie schießen“

Von SPOX Österreich
Alexander Wurz will die Formel 1 im ORF behalten.
© GEPA

Der ehemalige österreichische Formel-1-Pilot Alexander Wurz hat sich in einer ORF-Übertragung im Rahmen des Großen Preises von Österreich für eine weitere Berichterstattung der Königsklasse des Motorsports in Österreich ausgesprochen. Der 45-Jährige unterstrich, warum ein mögliches Ende des Übertragungs-Deals schlecht für Österreich wäre.

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"In jeder Abteilung der Formel 1 sind Österreicher tätig. Wenn der ORF die Übertragung einstellen würde, würden wir uns selbst ins Knie schießen", sagte Wurz am Freitagnachmittag. "Es sind viele Firmen, die mit der Formel 1 Geld verdienen: Ganz viel Know-How, und Expertise. Da sind viele Menschen im Umfeld tätig. Das sind wichtige und gut bezahlte Jobs."

Seit 2010 wartet Österreich auf einen heimischen Formel-1-Piloten. Dennoch sind die Einschaltquoten im ORF während der Übertragungen hoch. Nicht zuletzt aufgrund des intensiven Engagements von Red Bull in der Formel 1 ist die Beziehung der Formel 1 mit Österreich nach wie vor intensiv.

"Nirgendwo anders hat die Formel 1 so hohe Marktanteile wie in Österreich. Vielen Dank, liebe Zuschauer, für die Treue über all die Jahre", sagte ORF-Kommentator Ernst Hausleitner. Seit 40 Jahren zeigt der ORF die Formel-1-Saison live. Lediglich Global TV in Kanada ist über diesen Zeitraum ebenfalls immer vor Ort dabei.

Der ORF besitzt noch mindestens bis Ende 2020 die Übertragungsrechte der Rennen aus der Formel-1-Saison. Wie es danach weitergehen soll, ist noch unklar.

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© getty

Max Verstappen und Valtteri Bottas mit Trainings-Crash

Das zweite Freie Training für den Formel-1-Grand-Prix von Österreich auf dem Red Bull Ring in Spielberg ist indessen am Freitagnachmittag nach Unfällen von Valtteri Bottas und Vorjahressieger Max Verstappen jeweils unterbrochen gewesen. Danach drehte sich auch Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel von der Piste, kam aber im Gegensatz zu den beiden anderen ohne Beschädigung am Auto davon.

Verstappen erwischte es in der letzten Kurve vor der Start-/Ziel-Geraden. Der Niederländer verlor die Kontrolle über seinen Red Bull, rutschte mit dem Heck in die Auslaufzone und schlug in der Begrenzung ein. Mercedes-Pilot Bottas kam nach der Wiederaufnahme der Session in Kurve 6 von der Strecke ab, ratterte über das Kiesbett und donnerte etwas schräg gegen einen Reifenstapel. Der Finne wurde anschließend im Medical Center untersucht. Schließlich erwischte es auch noch Vettel wie Verstappen in Kurve 10.

Wie folgenreich die Unfälle waren, war kurz danach noch nicht abzusehen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff meinte, es habe sich bei Bottas um einen Fahrfehler gehandelt. "Er hat ein Übersteuern bekommen, das war um die Spur zu viel, dann hat das Auto geschnappt", erklärte der Österreicher im ORF-Interview. "Ich hoffe, dass hinten am Getriebe nichts kaputt gegangen ist."

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko machte für den Abflug seines Schützlings Verstappen hingegen den Wind verantwortlich. "Es ist ein Wind, der böenartig hereinkommt", sagte Marko. Die Autos würden aerodynamisch immer ausgefeilter und damit auch anfälliger. "Wenn der Luftstrom sich verändert oder abreißt, bist du nur mehr Passagier."

Der Steirer hoffte ebenfalls, dass das Getriebe keinen Schaden genommen hat. Ein Austausch hätte eine Rückversetzung in der Startaufstellung zur Folge und wäre für das österreichische Formel-1-Team ein herber Rückschlag. Verstappen hatte 2018 das Red-Bull-Heimrennen vor Kimi Räikönnen und Vettel gewonnen.

Charles Leclerc erzielte die Bestzeit vor Bottas und Gasly. Nach den vielen Unterbrechungen standen aber bei den meisten Fahrern die Longruns auf dem Plan. Eine richtige Zeitenjagd blieb aus.

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